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Wahlurne Umfrage
Foto: Alexander Hauk / bayernnachrichten.de / gemeinfrei

Europawahl Union vorn, enger Wettbewerb um weitere Plätze

Europawahlinteresse ist seit Monatsbeginn gestiegen.

Köln – Zehn Tage vor dem Wahlsonntag stehen die Chancen gut, dass die CDU/CSU in Deutschland erneut als stärkste Kraft aus der Europawahl hervorgeht. Wäre bereits am Sonntag Europawahl, würde die Union auf 29 Prozent kommen (Europawahl 2019: 28,9 Prozent). Die Grünen würden 14 Prozent erreichen (2019: 20,5 Prozent), die SPD läge bei 15 Prozent (2019: 15,8 Prozent), und die AfD könnte sich auf 14 Prozent verbessern (2019: 11 Prozent). Die FDP würde bei 4 Prozent liegen (2019: 5,4 Prozent) und die Freien Wähler bei 3 Prozent (2019: 2,2 Prozent). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das bisher noch an keiner Europawahl teilgenommen hat, käme auf 6 Prozent. Die restlichen Parteien würden zusammen 12 Prozent erhalten (2019: 10,7 Prozent). Dies ergab die repräsentative Vorwahlbefragung von infratest dimap unter 1.515 Wahlberechtigten im Auftrag des ARD-DeutschlandTRENDS von Montag bis Mittwoch dieser Woche.

Diese Umfrage stellt ausdrücklich keine Wahlprognose dar, sondern reflektiert die politische Stimmung der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage erfasst die aktuellen Wahlneigungen, nicht das tatsächliche Wahlverhalten. Sie gibt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wählerschaft wieder, der erst am Wahltag abgeschlossen wird. Daher sind nur eingeschränkte Rückschlüsse auf das Wahlergebnis möglich.

Die letzte Phase des Wahlkampfes spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, insbesondere durch die gezielte Ansprache der unentschlossenen und taktischen Wähler. Derzeit schließt jeder sechste Wahlberechtigte eine Änderung seiner Parteipräferenz nicht aus. Etwa jeder Vierte neigt momentan zur Nichtwahl oder zeigt keine klare Parteineigung. Nach eigenen Angaben hat bereits die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Wahlentscheidung getroffen.

Bei den entscheidenden Wahlthemen ist im Vergleich zur Europawahl vor fünf Jahren eine Verschiebung zu beobachten. Aufgrund der veränderten Sicherheitslage messen die Wähler der Friedenssicherung mit 26 Prozent einen höheren Stellenwert bei (+4 im Vergleich zu Mai 2019). Fast ein Viertel der Wähler (23; +3) legt Wert auf soziale Sicherheit. Auch das Thema Zuwanderung hat an Bedeutung zugenommen (17; +5). Im Gegensatz dazu hat der Klima- und Umweltschutz, das Top-Wahlthema von 2019, für die Wähler an Bedeutung verloren. Während vor fünf Jahren noch 23 Prozent der Wähler diesem Thema große Wichtigkeit beimaßen, sind es aktuell nur noch 14 Prozent. Wirtschaftswachstum ist für 13 Prozent der Wähler (+3) diesmal von größter Bedeutung.

Seit Beginn des Monats ist das Interesse an der Europawahl gestiegen: 62 Prozent (+13) bekunden ein sehr starkes oder starkes Interesse, während 36 Prozent (-12) weniger oder kein Interesse an der bevorstehenden Wahl zeigen.

Aktuell sehen vier von zehn Bundesbürgern (41 Prozent; Mai 2019: 46 Prozent) Vorteile für Deutschland in der EU-Mitgliedschaft, während 19 Prozent die Nachteile überwiegen sehen (Mai 2019: 14 Prozent). Ein Drittel betrachtet Vor- und Nachteile als ausgeglichen (Mai 2019: 37 Prozent).

Derzeit befürworten 48 Prozent eine vertiefte europäische Integration mit weiterer Kompetenzübertragung auf die EU-Ebene, verglichen mit 55 Prozent vor fünf Jahren. Jeder siebte Bundesbürger (14 Prozent) möchte das bestehende Integrationsniveau beibehalten. 30 Prozent (2019: 26 Prozent) plädieren für eine Rückverlagerung von Zuständigkeiten auf die Mitgliedsländer.

Seit 2019 bekleidet Ursula von der Leyen das Amt der EU-Kommissionspräsidentin. Ihre mögliche Wiederwahl, unterstützt von der Europäischen Volkspartei für die Zeit nach der Europawahl, ruft unter den deutschen Wahlberechtigten gemischte Reaktionen hervor. 42 Prozent befürworten eine weitere Amtszeit, einschließlich Mehrheiten aus Union, SPD und Grünen. Gleichzeitig lehnen 41 Prozent der Wahlberechtigten eine erneute Amtszeit von der Leyens als Kommissionspräsidentin ab.

30.05.2024 - newsburger.de

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