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G7-Gipfel Bloße Bestandsaufnahme bestehender Problemlagen nicht genug

Themen der globalen Gesundheit werden nur am Rande behandelt.

Berlin – Das Aktionsbündnis gegen AIDS nahm am G7-Gipfel in Italien teil, der dieses Wochenende zu Ende ging. In Zusammenarbeit mit der internationalen Zivilgesellschaft waren wir aktiv in den sogenannten Civil-7-Prozess eingebunden, in dem eine Arbeitsgruppe aus Sicht der Zivilgesellschaft Empfehlungen zu globaler Gesundheit formulierte. Unsere Pressemitteilung gibt einen Überblick über unsere Eindrücke vom G7-Gipfel und einige Ergebnisse.

Die großen internationalen Herausforderungen und geopolitischen Probleme standen im Mittelpunkt des Gipfels: der Krieg und die Unterstützung der Ukraine sowie der Konflikt in Gaza. Andere wichtige Themen waren die Zusammenarbeit mit Afrika, Migration, Ernährungssicherheit und Hungerbekämpfung, Klimawandel und künstliche Intelligenz. Papst Franziskus leitete die Diskussion ein, ein Novum in der fast 50-jährigen Geschichte der G7-Treffen, da es das erste Mal war, dass ein Papst teilnahm.

Das 36-seitige Abschlussdokument des Gipfels skizziert die Probleme, bleibt jedoch bis auf die Unterstützung für die Ukraine hinsichtlich konkreter Verpflichtungen und der Umsetzung der Zusagen vage. Es fordert eine Verdoppelung der Bemühungen, um die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen, ohne jedoch darzulegen, wie dies erreicht werden soll.

Themen der globalen Gesundheit werden im Abschlussdokument nur am Rande behandelt. Die G7-Staaten unterstützen die führende Rolle der WHO, betonen den One-Health-Ansatz und verpflichten sich erneut, HIV, Tuberkulose und Malaria zu bekämpfen, insbesondere durch die Unterstützung des Globalen Fonds, und erkennen die Auswirkungen des Klimawandels auf Infektionskrankheiten als Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit an.

„Wir begrüßen die gebührende Anerkennung der Rolle der WHO und anderer globalen Gesundheitsinitiativen wie dem Globalen Fonds und GAVI in dem Abschlussdokument. Es reicht jedoch nicht aus, Zitat: ’sich auf ihre nachhaltige Wiederauffüllung zu freuen‘. Wir fordern die G7 auf, klare, ehrgeizige finanzielle Zusagen zu machen, um die anstehenden Wiederauffüllungskonferenzen zum Erfolg zu führen und so eine gesundheitliche Chancengleichheit zu gewährleisten. Neben den genannten Organisationen muss auch UNAIDS ausreichend finanziert werden. Wir fordern ein ehrgeizigeres Engagement, politischen Willen und finanzielle Beiträge zur Verwirklichung der Gesundheitsversorgung aller Menschen (UHC), einschließlich der Stärkung nachhaltiger und widerstandsfähiger öffentlicher und kommunaler Gesundheitssysteme und -Maßnahmen.“, sagt Sylvia Urban, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS.

„Wir vermissen in dem Abschlussdokument eine angemessene Anerkennung der Rolle der Zivilgesellschaft, der wichtigsten Bevölkerungsgruppen und der betroffenen Communities in der globalen Gesundheitssteuerung und Versorgung. Wir fordern nachdrücklich deren Einbindung und Teilnahme auf allen Ebenen und in allen Phasen der Entwicklung. Nur mit einem menschenrechtsbasierten Ansatz, der den Menschen in den Mittelpunk stellt, werden wir die gesundheitsbezogenen nachhaltigen Entwicklungsziele effektiv erreichen können. Damit dies gelingt müssen alle Formen von Ausgrenzung, Diskriminierung und Kriminalisierung aus der Gesundheitspolitik und -praxis bekämpft werden“, ergänzt Urban.

16.06.2024 - newsburger.de

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