newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Wahlurne
© Rama / CC BY-SA 2.0 FR

Demoskopie SPD kritisiert Umfrageinstitute

„Mit Umfragen darf keine Politik gemacht werden.“

Berlin – Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Umfragen warnt die SPD vor einem zu großen Einfluss der Demoskopie: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu einer Umfragedemokratie werden“, sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann der „Welt am Sonntag“. In Wahlkampfzeiten werde die öffentliche Meinung stark von Umfragen geprägt. Aber, so Oppermann: „Mit Umfragen darf keine Politik gemacht werden.“

Die FDP kritisierte die Entscheidung des ZDF, erstmals noch drei Tage vor der Wahl eine Umfrage zu veröffentlichen. „Ich finde diese Entscheidung sehr unglücklich“, sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring der „Welt am Sonntag“. „Denn es ist zu befürchten, dass die Veröffentlichung mehr Beeinflussung als Berichterstattung ist. Mit Umfragen darf keine Stimmung gemacht werden.“

Ein Verbot von Last-Minute-Umfragen wie in einigen anderen Ländern üblich hält Döring trotzdem für falsch. Auch bei der Union sieht man in dieser Hinsicht „keinen Handlungsbedarf“. „Umfragen sind für die Bürgerinnen und Bürger das, was sie auch für die Parteien sind: Ein Einblick in die Stimmungslage der Menschen. Sie spiegeln die Meinung der Bevölkerung wider und sind damit Ausdruck des Grundsatzes der Meinungsfreiheit“, sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe.

Bernd Lucke, Spitzenkandidat der Alternative für Deutschland, kritisierte die Umfrageergebnisse bezüglich seiner Partei: „Die Prognosen von drei Prozent decken sich überhaupt nicht mit den Eindrücken, die wir an den Wahlkampfständen erhalten.“ Er rechne „mit deutlich mehr als fünf Prozent, vielleicht auch nahe am zweistelligen Bereich“, sagte Lucke der „Welt am Sonntag“.

Der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim, der seit Jahren über die Wirkung von Umfragen forscht, hält einen Einzug der AfD ins Parlament für möglich: „Wir wissen wenig über sie und haben keine Ahnung, wie groß die Bekenntnisbereitschaft von Wählern gegenüber Umfrageinstituten ist“, sagte Brettschneider der „Welt am Sonntag“. Da die Partei zum Teil „stigmatisiert“ sei, könne es sein, dass sich Wähler bei Umfragen nicht zu ihr bekennen.

15.09.2013 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Die Bundeswehrbeauftragte, Eva Högl (SPD), erwartet, dass der Bundestag den Veteranentag mit einer großen Mehrheit verabschieden wird. Sie äußerte am Donnerstag im rbb24 Inforadio, dass der vorgesehene Gedenktag am 15. Juni parteiübergreifend beschlossen worden sei. ...

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »