newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Fernsehzuschauer mit einer Fernbedienung
© über dts Nachrichtenagentur

Toleranz Grüne werfen ARD Diskriminierung vor

„Ich erwarte von der ARD ein Überdenken ihres Diskriminierungs-Themenspecials.“

Berlin – Die Grünen haben die Werbung für die ARD-Themenwoche „Toleranz“ als diskriminierend kritisiert und Konsequenzen gefordert. „Ich erwarte von der ARD ein Überdenken ihres Diskriminierungs-Themenspecials“, sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, dem „Handelsblatt“ (Online-Ausgabe). „Die öffentlich-rechtlichen Medien verlassen ihren gesetzlichen Auftrag, wenn sie Minderheiten in ihrer Existenz infrage stellen.“

Hintergrund ist eine Poster-Serie, mit der die ARD für ihre Themenwoche (Motto: „Anders als Du denkst“) wirbt, die am Samstag startet. Eines der Bilder zeigt einen Mann, der einen anderen auf die Stirn küsst, dazu die Überschrift „Normal oder nicht normal?“ Auf einem anderen Bild ist ein schwarzer Mann zu sehen, darüber steht die Frage: „Belastung oder Bereicherung“. Über einem Rollstuhlfahrer steht „Außenseiter oder Freund?“ und über einem schreienden Kind „Nervensäge oder Zukunft?“

Beck sagte dazu: „Die Kampagne der ARD fühlt sich an wie ein kalter Wind aus Russland. Dass ich mich als homosexueller Mann im Jahr 2014 in meiner Existenz infrage stellen lassen muss, hätte ich höchstens noch von einem unverbesserlichen rechten Rand erwartet. Muss ich mich wirklich Fragen lassen, ob ich normal bin, muss sich ein Schwarzer die Frage gefallen lassen, ob er Belastung oder Bereicherung ist, ein Behinderter, ob er Freund oder Außenseiter ist?“ Die Kampagne transportiere mehr Vorurteile als sie wohl selbst beabsichtige.

Harsche Kritik äußerte auch die Grünen-Medienexpertin Tabea Rößner. Gut gemeint sei oftmals das Gegenteil von gut gemacht. „Das Marketing der ARD geht am Thema vorbei, denn was wir vor allem brauchen, ist Akzeptanz, anstatt lediglich zu tolerieren“, sagte Rößner dem „Handelsblatt“ (Online-Ausgabe). Die ARD-Plakate wertete sie als „unglücklich“.

Als „wirklich daneben“ bezeichnete Rößner einen Online-Teaser-Text des Hessischen Rundfunks. „Vermeintlich provokativ fragte man, ob einem knutschenden schwulen Paar in der U-Bahn klar sei, wie viel Toleranz sie Mitreisenden abverlange“, erklärte die Grünen-Politikerin und fügte hinzu: „Eine solch gestrige Frage zeigt doch, dass die Themenwoche vielleicht zuerst in den Redaktionen der ARD ansetzen muss.“

Beck betonte, dass die gesellschaftliche Debatte in Deutschland längst nicht mehr frage, „ob wir Homosexuelle, Behinderte und Flüchtlingen überhaupt wollen“. Die gesellschaftliche Debatte finde vielmehr darüber statt, wie man schnellstmöglich gleiche Rechte für Homosexuelle, Inklusion für Behinderte, eine menschenwürdige Unterbringung für Flüchtlinge und ein Ende der Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe oder Herkunft hinbekomme.

11.11.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Die Bundeswehrbeauftragte, Eva Högl (SPD), erwartet, dass der Bundestag den Veteranentag mit einer großen Mehrheit verabschieden wird. Sie äußerte am Donnerstag im rbb24 Inforadio, dass der vorgesehene Gedenktag am 15. Juni parteiübergreifend beschlossen worden sei. ...

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »