newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Bernd Lucke
© über dts Nachrichtenagentur

Rechte Tendenzen Jüdischer Verband greift AfD-Spitze an

Die Rechtslastigkeit der AfD sei längst keine Hypothese mehr.

Berlin – Vor dem Hintergrund rechter Umtriebe in einzelnen Landesverbänden der Alternative für Deutschland (AfD) hat das „American Jewish Committee“ (AJC) die Parteispitze scharf angegriffen. Der Direktor des AJC-Europabüros in Brüssel, Stephan Kramer, nahm dabei Bezug auf die AfD-Landeschefs Björn Höcke (Thüringen) und André Poggenburg (Sachsen-Anhalt), berichtet das „Handelsblatt“ (Onlineausgabe).

Poggenburg hatte die umstrittenen Äußerungen Höckes zur NPD verteidigt und zugleich Partei für einzelne Mitglieder der rechtsextremistischen Partei ergriffen. Höcke hatte der „Thüringer Allgemeinen“ gesagt: „Ich gehe nicht davon aus, dass man jedes einzelne NPD-Mitglied als extremistisch einstufen kann. Das würde in der Beurteilung etwas zu weit gehen.“ AfD-Bundeschef Bernd Lucke hatte daraufhin der Rücktritt und Parteiaustritt Höckes gefordert.

Kramer sagte dazu dem „Handelsblatt“ (Online-Ausgabe): „Da bei näherer Betrachtung bei allen führenden Persönlichkeiten der AfD, Bernd Lucke, Hans-Olaf Henkel und Beatrix von Storch, eine deutliche Affinität zu den Kernbeständen rechtspopulistischer Stilmittel und Propaganda erkennbar ist, sind solche Rücktritts- und Parteiaustrittsforderungen, wie jetzt von Bernd Lucke gegen Höcke gefordert, reine Nebelkerzen, die kurzfristig für Ruhe und vom wahren Charakter der AfD ablenken sollen.“

Die Rechtslastigkeit der AfD sei längst keine Hypothese mehr, betonte Kramer. Daran ändere auch die Kontroverse zwischen Lucke und Höcke nichts. „Anstatt sich selbstkritisch mit rechten Tendenzen auseinanderzusetzen, werden fast ausschließlich die Kritiker und die Medien verurteilt“, sagte der AJC-Direktor. „Kontroversen zwischen Führungsspitze und Landesgruppen werden regelmäßig inszeniert, um von der Rechtslastigkeit kurzzeitig abzulenken.“

Nach allen Erkenntnissen müsse die AfD allerdings längst als „neue Partei des politischen rechten oder sogar rechtspopulistischen Lagers“ eingeschätzt werden. Gleichzeitig stelle die AfD für Parteien wie „Die Freiheit“, „Die Republikaner“ oder die „Pro“-Parteien eine „ernstzunehmende Konkurrenz“ bei Wahlen dar, sagte Kramer weiter. „Besonders in Ostdeutschland sind seitens der NPD Befürchtungen zu erkennen, durch die AfD massiv Wählerstimmen zu verlieren.“

Inhaltlich bestünden „große Schnittmengen“ zwischen den genannten Parteien hinsichtlich der Euro- und EU-feindlichen Ausrichtung mit nationalistischer Grundeinstellung. Zudem habe die AfD eine große Zahl an Mitgliedern aus Parteien des rechten Randes bereits übernommen und integriert. „Es wird ein enger Austausch mit neurechten Kreisen gesucht und gepflegt“, so Kramer.

10.05.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Die Bundeswehrbeauftragte, Eva Högl (SPD), erwartet, dass der Bundestag den Veteranentag mit einer großen Mehrheit verabschieden wird. Sie äußerte am Donnerstag im rbb24 Inforadio, dass der vorgesehene Gedenktag am 15. Juni parteiübergreifend beschlossen worden sei. ...

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »