newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Jürgen Trittin
© über dts Nachrichtenagentur

Grüne Trittin zweifelt an Zustandekommen einer Jamaika-Koalition

„Es wird mit uns keine Obergrenze beim Asyl geben.“

Berlin – Vor den Sondierungen zwischen CDU und CSU am Sonntag hat sich Grünen-Unterhändler Jürgen Trittin skeptisch über das Zustandekommen einer Jamaika-Koalition geäußert.

Die Union sei nach ihrer Wahlniederlage „offenbar handlungsunfähig“, sagte Trittin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). CDU und CSU müssten die strategische Frage klären, wie sie auf den Erfolg der AfD regieren wollten. „Daran wird sich auch zeigen, mit welchem Ziel die Union in Koalitionsverhandlungen geht – und ob es überhaupt möglich ist, zu Ergebnissen zu kommen“, sagte der Grünen-Politiker. CSU-Chef Horst Seehofer wolle seine Partei „nach rechts Richtung AfD verschieben“.

Eine Kernforderung der CSU wies Trittin zurück: „Es wird mit uns keine Obergrenze beim Asyl geben – das ist verfassungs- und völkerrechtswidrig.“ Die Grünen beabsichtigten nicht, das Grundgesetz zu ändern. Der frühere Umweltminister rief Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu auf, ein Nein zur Obergrenze in der Union durchzusetzen. Außerdem forderte er „legale Zugangswege für Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten“.

Trittin äußerte auch Zweifel an einer Verständigung mit der FDP. Vor vier Jahren habe die strikte Weigerung von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), die europäische Sparpolitik zu korrigieren, ein schwarz-grünes Bündnis unmöglich gemacht. „Ob das jetzt mit der FDP einfacher wird, wird man sehen“, sagte er. Die Partei von Christian Lindner wende sich ab von Europa und nehme eine Haltung ein, „die man vom einstigen AfD-Chef Bernd Lucke kennt“. Was früher die Euro-Gegner wollten, sei heute Programmlage der FDP.

Eine wesentliche Forderung der Grünen für die Koalitionsgespräche sei, „die Politik des Kaputtsparens und Spaltens in Nord- und Südeuropa“ zu beenden. „Und dafür muss gerade Deutschland mehr investieren“, verlangte er. „Wir wollen aufgreifen, was der französische Präsident Emmanuel Macron in seinem kühnen Entwurf geschrieben hat: Wir brauchen eine europäische Investitionsoffensive – und einen eigenen Haushalt für die Eurozone.“

Schäubles Politik dürfe nicht fortgesetzt werden. Der Zusammenhalt Europas hänge wesentlich vom deutschen Finanzminister ab.
Neuwahlen bezeichnete Trittin als „unwahrscheinliches Szenario“: „Die Amerikaner nennen das `Chicken Game` – Angsthasenspiel. In den seltensten Fällen knallt es wirklich.“

07.10.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Die Bundeswehrbeauftragte, Eva Högl (SPD), erwartet, dass der Bundestag den Veteranentag mit einer großen Mehrheit verabschieden wird. Sie äußerte am Donnerstag im rbb24 Inforadio, dass der vorgesehene Gedenktag am 15. Juni parteiübergreifend beschlossen worden sei. ...

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »