newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Saskia Esken
© über dts Nachrichtenagentur

SPD Esken will Pflicht-Bildungsurlaub für alle

Rechtsanspruch auf Internetzugang gefordert.

Berlin – Die Bewerberin um den SPD-Parteivorsitz, Saskia Esken, fordert die Einführung eines bundesweit einheitlichen Pflicht-Bildungsurlaubs für alle Beschäftigten.

„Wir wollen die bestehenden landesrechtlichen Bildungsurlaubsgesetze Stück für Stück durch eine einheitliche Weiterbildungsverpflichtung im Umfang von dann letztlich 12 bezahlten Arbeitstagen jährlich ergänzen, die für beide Seiten verbindlich sein muss“, heißt es in einem umfangreichen Digitalkonzept, das Esken verfasst hat und über das das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben) berichtet.

Die Weiterbildungstage müssten auch über mehrere Jahre angespart oder in kleinere wöchentliche oder tägliche Bildungseinheiten aufgeteilt werden können, so Esken. „Welche Zusatzfähigkeiten gelernt und wie diese Arbeitstage aufgeteilt werden, ist dabei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu überlassen.“

Ziel der Regelung solle es sein, Arbeitnehmer so qualifiziert zu halten, dass sie trotz Digitalisierung und Automatisierung weiterhin am Arbeitsmarkt bestehen könnten. „Gerade im digitalen Wandel wird deutlich, dass die berufliche Ausbildung kein abgeschlossener Prozess mehr sein kann“, schreibt Esken.

Um die soziale Absicherung von Netz- und Cloud-Arbeitern zu verbessern, fordert sie die Einführung einer Sozialversicherung in diesem Bereich nach dem Vorbild der Künstlersozialkasse.

In dem achtseitigen Konzeptpapier mit dem Titel „Digitalisierung sozial demokratisch gestalten“ fordert Esken, die sich gemeinsam mit dem früheren NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans um den SPD-Vorsitz bewirbt, darüber hinaus einen Rechtsanspruch auf Internetzugang. „Der Zugang zu schnellem und sicherem Internet für alle muss staatliche Aufgabe sein und so selbstverständlich wie der Zugang zu Elektrizität und Trinkwasser“, schreibt die SPD-Bundestagsabgeordnete.

Sie fordert eine öffentlich-rechtliche Infrastrukturgesellschaft, die den Ausbau von schnellem Mobilfunk und Breitbandinternet gemeinsam mit kommunalen Versorgern in die Hand nehmen solle. „Kernstück einer solchen Gesellschaft müssen dabei die fast 20.000 Kilometer Glasfaserinfrastruktur entlang der Bahntrassen werden, die von der Bahn eingebracht werden müssen“, so Esken.

Staat und Gesellschaft müssten in ihrer digitalen Infrastruktur souverän werden und Abhängigkeiten von monopolartigen Dienstleistern brechen. „Jetzt, wo die großen Plattformen von der Datenschutzseite unter Druck sind und auch ihre Geschäftsmodelle ins Wanken geraten, ist es an der Zeit, neue Wege zu gehen und klare Bedingungen zu formulieren“, fordert die SPD-Frau.

Mit der SPD-Netzpolitik der vergangenen Jahre rechnet Esken in ihrem Papier ab. „Wir müssen wieder auf die Menschen hören, die im Netz zuhause sind“, schreibt sie. Bei Themen wie Vorratsdatenspeicherung, ACTA oder Uploadfilter habe die Politik oft keine gute Figur gemacht.

„Gerade wir als sozialdemokratische Partei Deutschlands müssen erkennen: In diesen Fragen haben wir zu oft zu zögerlich, zu oft widersprüchlich und selten klar und eindeutig für die Bürgerinnen und Bürger Europas Partei ergriffen. Das müssen wir ändern. Nicht erst 2024 sondern jetzt“, betont Esken.

02.10.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Die Bundeswehrbeauftragte, Eva Högl (SPD), erwartet, dass der Bundestag den Veteranentag mit einer großen Mehrheit verabschieden wird. Sie äußerte am Donnerstag im rbb24 Inforadio, dass der vorgesehene Gedenktag am 15. Juni parteiübergreifend beschlossen worden sei. ...

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »