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Franz Müntefering
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SPD Müntefering begrüßt Möglichkeit der Doppelspitze

„Das war im Aufbau der Partei durchaus üblich.“

Berlin – Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering begrüßt, dass es künftig auch die Möglichkeit einer Doppelspitze in der SPD geben soll.

„Ich finde es gut, wenn der SPD Parteivorstand jetzt den Weg dazu eröffnet, dass die Partei von einer Doppelspitze geführt werden kann – ohne dass es gleich einen Zwang gibt, das immer und auf jeden Fall zu machen“, sagte Müntefering den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Donnerstagsausgaben).

Auch wenn viele das nicht mehr wüssten, habe es die doppelte Verantwortung an der Spitze in der Geschichte der SPD immer mal wieder gegeben, sagte Müntefering. „Das war im Aufbau der Partei durchaus üblich“, so der frühere SPD-Vorsitzende weiter.

Es seien „aber immer nur Männer“ gewesen, die „Macht und Verantwortung geteilt haben“. Heute sei klar: „Wenn es eine Doppelspitze gibt, dann müssen das Frau und Mann sein. Das ist zeitgemäß. Es ist ein wirklicher Fortschritt“, sagte Müntefering, der von März 2004 bis November 2005 sowie von Oktober 2008 bis November 2009 SPD-Chef war. Er finde es „eine pfiffige Idee“, dass Bewerber für eine Doppelspitze gleich als Team antreten könnten. Man probiere „etwas Neues“.

Müntefering hält es aber für richtig, dass die Mitglieder sich auch künftig ebenso für einen alleinigen Vorsitzenden entscheiden können sollen. „Auch gewichtige Unikate können gute Vorsitzende sein“, sagte er.

Der frühere SPD-Vorsitzende hält es grundsätzlich nicht für ein Hindernis, wenn ein Vorsitzender noch sehr jung wäre. „Ich habe nicht Recht oder Unrecht, weil ich 79 bin. Das gilt ganz genauso für den 29-Jährigen“, sagte er. „Als Bebel 1869 mit Liebknecht die Sozialdemokratische Arbeiterpartei gründete, war Bebel 29 Jahre alt“, so Müntefering weiter. Es gebe in „jedem Alter Vernünftige und Bekloppte“. Die Vernünftigen müssten sich unterhaken.

Der frühere SPD-Chef warnte allerdings davor, jemanden an die Parteispitze zu wählen, der aus der Großen Koalition aussteigen wolle. „Es gibt viel zu tun in Deutschland und wir müssen regieren“, sagte Müntefering den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“.

Die SPD dürfe sich nicht „unglaubwürdig machen, indem sie die Verantwortung wegwirft. Keine Mannschaft gewinnt ein Spiel, indem sie sagt: Wir gehen vorzeitig vom Platz und konzentrieren uns auf das nächste Spiel“, so der SPD-Politiker weiter.

27.06.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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