newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Reisepass
© über dts Nachrichtenagentur

Streit um Doppelpass Buschkowsky warnt vor Abschaffung der Optionspflicht

Der Doppelpass sei eine „Rückfahrtkarte“ ins deutsche System.

Berlin – Im Streit um die doppelte Staatsbürgerschaft hat der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) vor der geplanten Abschaffung der Optionspflicht gewarnt.

„In einem Land mit über 20 Prozent Einwanderern bekommt man so über kurz oder lang eine Situation, in der die Leute Pässe vom Abreißblock haben“, sagte Buschkowsky der „Welt“. Das sei für das gesamte Gefüge ein Risiko: „Solange es nicht überall das gleiche gesellschaftliche System gibt, eröffnet man damit ein beliebiges Hin- und Herwechseln – je nachdem, welche Gesellschaftsordnung meinen persönlichen Interessen gerade am nächsten kommt“, warnte der SPD-Politiker.

Der Doppelpass sei eine „Rückfahrtkarte“ ins deutsche System, wenn es in der zweiten Heimat Probleme gebe: „Deutschland ist attraktiv für die Wechselfälle des Lebens.“

Hintergrund der Diskussion ist der Streit zwischen Union und SPD um die Ausweitung des Doppelpasses. In der „Welt am Sonntag“ hatte die neue SPD-Staatsministerin für Migration, Aydan Özoguz, dafür plädiert, die bisherige Regelung der Optionspflicht „vollständig“ und „ohne Wenn und Aber“, ohne „Hintertür“ aufzuheben. Mehrere SPD-Innenminister schließen sich dieser Haltung an.

Die Union pocht hingegen auf den Koalitionsvertrag: Dort steht, dass die Optionspflicht nur für diejenigen Kinder von Ausländern entfällt, die hier „geboren“ und „aufgewachsen“ sind. Es müsse sichergestellt werden, dass für das Gewähren der doppelten Staatsbürgerschaft der Betreffende nicht nur hier geboren, sondern auch verwurzelt sei, sagte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU).

Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) bringt dafür den Nachweis des Schulbesuchs ins Spiel. „Ich denke, man wird in jedem Fall sagen können, wer in Deutschland die Schule besucht hat, ist hier aufgewachsen“, sagte Ulbig der „Welt“.

Von solchen Kriterien hält Heinz Buschkowsky nichts. „Wer will denn das kontrollieren, ob einer hier aufgewachsen oder zur Schule gegangen ist“, fragte der SPD-Politiker. Er plädiert deshalb dafür, an der Optionspflicht festzuhalten: „Ich halte es für zumutbar, dass sich ein erwachsener Mensch bis zum 23. Lebensjahr entscheiden muss, ob er die Staatsangehörigkeit behalten oder die seiner Eltern annehmen will.“

27.01.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Vögel „Am Klimaziel insgesamt und am Weg dahin ändert sich nichts“

Am Freitagmorgen verteidigte Johannes Vogel, der erste parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, im rbb24 Inforadio die Änderungen des Klimaschutzgesetzes. ...

ARD-Dokumentation Merz schließt Machtkampf mit Söder um Kanzlerkandidatur aus

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz hat einen Machtkampf mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur verneint. In der ARD-Dokumentation "Die Merz-Strategie - Wohin steuert die CDU?" (ausgestrahlt am 29. April um 20:15 Uhr auf Das Erste) äußerte Merz, er nehme ...

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »