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ARD-Dokumentation Merz schließt Machtkampf mit Söder um Kanzlerkandidatur aus

CDU-Vize Karin Prien sieht Entscheidung in K-Frage bei Merz.

Hamburg – CDU-Vorsitzender Friedrich Merz hat einen Machtkampf mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur verneint. In der ARD-Dokumentation „Die Merz-Strategie – Wohin steuert die CDU?“ (ausgestrahlt am 29. April um 20:15 Uhr auf Das Erste) äußerte Merz, er nehme Söders Versicherungen ernst, dass dieser in Bayern bleiben wolle. Auf die Frage, ob er einen Machtkampf mit dem bayerischen Ministerpräsidenten um die Spitzenkandidatur der Union für die Bundestagswahl 2025 ausschließen könne, antwortete Merz mit „Ja“.

Merz hat nach eigenen Aussagen den Entscheidungsprozess über eine eigene Kandidatur noch nicht abgeschlossen. Es gäbe viele Faktoren zu berücksichtigen, so der CDU-Vorsitzende. Dazu gehöre auch die Frage, ob man als Kandidat verschiedene Wählergruppen ausreichend ansprechen könne. „Das sind doch alles Fragen, die man stellen muss und die man auch für sich selbst beantworten muss und die man letztendlich auch in der Partei selber diskutieren und beantworten muss“, so Merz in der Koproduktion von NDR und BR.

Der Vorsitzende der CDU betrachtet sein Alter als einen möglichen Faktor, der gegen seine Kandidatur sprechen könnte. „Ich werde bei der Bundestagswahl 2025, wenige Wochen danach, 70 Jahre alt. Es hat bis auf Konrad Adenauer keinen Bundeskanzler gegeben, der potenziell zu diesem Zeitpunkt so alt war, wie ich im nächsten Jahr sein werde. Natürlich ist das ein Punkt, über den ich nachdenken muss.“

Friedrich Merz wies darauf hin, dass in Deutschland im Vergleich zu den deutlich schlechteren Popularitätswerten von Markus Söder und Hendrik Wüst, dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, nicht einzelne Personen, sondern Parteien gewählt werden, die dann den Kanzler im Bundestag nominieren. „Für mich kommt es darauf an, dass die CDU insgesamt stark genug ist“, sagte der CDU-Vorsitzende und fügte hinzu: „Aber ich sage es mal etwas selbstbewusst: Auch meine Popularitätswerte sind ja nicht unbedingt nur schlechter geworden, sondern sie sind zum Teil deutlich besser geworden.“

Hendrik Wüst antwortete auf die Frage, ob er eine Kandidatur von Friedrich Merz befürworten würde, ausweichend: „Wenn es dann entschieden ist, stehen wir wie ein Mann hinter dem Kandidaten, der es dann ist.“ Ob er selbst als Kanzlerkandidat zur Verfügung stehen würde, ließ Wüst offen: „Ich habe hier eine große Aufgabe in Nordrhein-Westfalen, und die ist noch nicht vorbei. Und alles andere klären wir, wenn es dran ist“, so Wüst.

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende und Bildungsministerin Schleswig-Holsteins, Karin Prien, äußerte in der ARD-Dokumentation, dass sie eine Kandidatur Friedrich Merz‘ unterstützen würde, sollte er sich dazu entschließen. „Aber ich finde es richtig, dass er selber sagt: Lass uns darüber reden, wenn es so weit ist“, so Prien. „Und er hat ja auch selber durchaus nachdenkliche Töne angeschlagen zu der Frage: Wer ist eigentlich der Richtige, um dieses Land in die 30er-Jahre zu führen?“. Am Ende sei es die Entscheidung von Friedrich Merz, ob er antrete. „Das ist meine feste Überzeugung. Und er wird selber diese Entscheidung für sich dann treffen müssen. Und das wird er auch tun.“

Die 60-minütige Dokumentation „Die Merz-Strategie – Wohin steuert die CDU?“ läuft am 29. April um 20.15 Uhr im Ersten. In der ARD Mediathek ist sie ab dem 26. April um 18 Uhr zu sehen.

26.04.2024 - newsburger.de

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