newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Andrea Nahles
© über dts Nachrichtenagentur

Mindestlohn Nahles gegen Ausnahmen

„Ich bin für einen Mindestlohn ohne jede Ausnahme.“

Berlin – Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) hat Forderungen der Union nach Ausnahmen bei der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes eine Absage erteilt. „Ich bin für einen Mindestlohn ohne jede Ausnahme“, sagte Nahles im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“.

Mit jeder Ausnahme drohe eine Klagewelle: „Die Beschäftigten werden sich zu Recht fragen, ob ihre Arbeit nichts wert ist, wenn ihre Branche nicht unter den Mindestlohn fällt, und dagegen vor Gericht ziehen.“ So wehrt Nahles sich vor allem dagegen, Sonderregelungen für ganze Wirtschaftszweige zuzulassen. „Das würde zum Fass ohne Boden werden“, sagte die SPD-Politikerin.

Allerdings sei sie bereit, über „begründete Ausnahmen für bestimmte Personengruppen“ zu diskutieren. So sei klar, dass Auszubildende nicht unter den Mindestlohn fallen sollten. Außerdem dürfe der Anreiz, eine Lehre aufzunehmen, nicht torpediert werden. „Klar ist: Wenn die Jugendlichen die Schule verlassen, zwischen 16 und 18 Jahren, muss der erste Anreiz die Ausbildung sein. An dieser Lösung arbeiten wir“, sagte Nahles.

Willkürliche Altersgrenzen für jüngere Beschäftigte, wie Teile der Union sie fordern, lehnte Nahles indes ab. Ebenso wandte sie sich gegen Ausnahmen für Rentner und Minijobber: „Das wäre weder verfassungsfest noch EU-rechtskonform.“

Außerdem soll im Gesetzgebungsverfahren die besondere Lage von Langzeitarbeitslosen beachtet werden. „Ich will nicht, dass der Mindestlohn die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt erschwert“, sagte Nahles. Schon heute erhielten Unternehmen Hilfestellung, wenn sie einen Langzeitarbeitslosen einstellten. „Lohnkostenzuschüsse sind ein geübtes Verfahren, das wir auch beim Mindestlohn verstärkt anwenden könnten, um die Chancen der Langzeitarbeitslosen nicht zu erschweren.“

Die Mindestlohnkommission, die von 2018 an die weitere Entwicklung der Mindestlöhne festlegen soll, müsse unabhängig entschieden. Die Politik werde dazu nur einige Kriterien vorgeben. So sei klar, dass bei der Anpassung „die gesamtwirtschaftliche Lage, die Arbeitsmarktdaten und die Entwicklung der Tariflöhne“ eine Rolle spielen müssten. Eine Anhebung sei aber „kein Automatismus“, sagte Nahles dem „Spiegel“. „Es muss auch möglich sein, auf Krisen zu reagieren.“

09.03.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Vögel „Am Klimaziel insgesamt und am Weg dahin ändert sich nichts“

Am Freitagmorgen verteidigte Johannes Vogel, der erste parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, im rbb24 Inforadio die Änderungen des Klimaschutzgesetzes. ...

ARD-Dokumentation Merz schließt Machtkampf mit Söder um Kanzlerkandidatur aus

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz hat einen Machtkampf mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur verneint. In der ARD-Dokumentation "Die Merz-Strategie - Wohin steuert die CDU?" (ausgestrahlt am 29. April um 20:15 Uhr auf Das Erste) äußerte Merz, er nehme ...

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »