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Kohl: „Große Politik braucht Charakter, Stehvermögen und Menschlichkeit
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Helmut Kohl Kohl: „Große Politik braucht Charakter, Stehvermögen und Menschlichkeit“

Berlin – „Charakterstärke, Stehvermögen und Menschlichkeit“ sind nach Ansicht von Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl die wichtigsten Talente eines großen Politikers. Der „Bild-Zeitung“ sagte Kohl: „Ohne diese Eigenschaften ist ein Mensch ein ganz armer Hund und wird am Ende auch nicht erfolgreich sein. Auch große Politik muss sich am Ergebnis messen lassen. Der Maßstab muss der Mensch sein.“ Zudem brauche ein großer Politiker „eine schnelle Auffassungsgabe und Gelassenheit“, so Kohl weiter. „Ein großer Politiker muss außerdem körperlich außergewöhnlich belastbar sein, sonst bewältigt er die Aufgaben des Amtes von allem anderen abgesehen schon rein körperlich nicht.“

Die größte Herausforderung für Politiker sei, „dass man seinen Kompass, mit dem man angetreten ist, nicht verliert, dass man sich also treu bleibt, und dass man angesichts der Macht, die man vom Volke verliehen bekommt, seine Demut nicht verliert. Sich treu bleiben, das heißt nicht, dass man um der Mehrheit willen nicht auch einmal vom Wege abkommen kann – solange man sein Ziel fest im Auge behält und auf dem Weg weiter beharrlich vorangeht.“

Große Gefühle oder Angst seien nach seiner Ansicht keine guten Ratgeber für die Politik, so Kohl: „Angst ist nie ein guter Ratgeber. Und auch große Gefühle verhindern in der Regel die notwendige nüchterne Analyse. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass man nicht Leidenschaft in der Sache haben muss und Menschlichkeit im Umgang mit anderen und in der Bewertung seiner Ziele.“

Er selbst habe mit dem Mauerfall 1989 und der Wiedervereinigung 1990 das Gefühl gehabt, „an etwas Großartigem teilhaben zu dürfen. Wahr ist ja, dass ich als Bundeskanzler eine großartige Chance bekommen hatte, die Wiedervereinigung unseres Landes in Frieden und Freiheit zu erreichen. Wahr ist natürlich auch: Ich habe die Chance damals ergriffen, und dies gegen mancherlei Widerstände, das wird heute ja gerne vergessen. Der Weg zum Mauerfall war steinig, und der Weg vom Mauerfall zur Einheit war es auch. Es hätte – auch noch nach dem Mauerfall – alles auch ganz anders kommen können. Daran wollen wir immer denken: Die deutsche Einheit war 1990 möglich, aber keineswegs sicher. Die Einheit in Frieden und Freiheit erreicht zu haben, ist bis heute ein großartiges Gefühl.“

Einer der größten Momente, vielleicht der größte Moment seines aktiven politischen Lebens sei gewesen, „als die Außenminister am 12. September 1990 in Moskau den Zwei-plus-Vier-Vertrag unterzeichneten. Damit waren die Teilung unseres Landes und der kalte Krieg endgültig vorbei und war Deutschland souverän in Frieden und Freiheit.“

27.08.2011 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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