newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Bundeswehr Vereidigung
© Felix Koenig (King) / CC BY-SA 2.5

Fall Franco A. Panne bei MAD-Überprüfung des Bundeswehrsoldaten

Der MAD gilt seit Längerem als personell unterbesetzt.

Hamburg – Bei der Sicherheitsüberprüfung des mutmaßlich rechtsextremen und terrorverdächtigen Bundeswehrsoldaten Franco A. durch den Militärischen Abschirmdienst (MAD) der Bundeswehr kam es offenbar zu einer Panne. Wie das Magazin stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, wurde eine bereits vor über einem Jahr beantragte erneute Sicherheitsüberprüfung des Soldaten durch den MAD nie ordnungsgemäß abgeschlossen.

Laut der offiziellen Chronik des Verteidigungsministeriums wurde der MAD bereits Ende Februar 2016 darüber informiert, dass Franco A. künftig am elsässischen Standort Illkirch „in sicherheitsempfindlicher Tätigkeit der Stufe Ü2-VS“ eingesetzt sei. Der Vorgesetzte des Soldaten stellte darum bei dem Geheimdienst den Antrag auf eine erneute Überprüfung. Doch nach Informationen des stern fiel nicht auf, dass Franco A. dem MAD erst im November 2016 seine Einverständniserklärung übermittelte.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte dem stern, der Vorgang sei „noch nicht ausermittelt“. Zunächst solle der am heutigen Mittwoch tagende Verteidigungsausschuss über die Sache informiert werden.

Der MAD gilt seit Längerem als personell unterbesetzt. Laut dem jüngsten Bericht des Wehrbeauftragten waren im Jahr 2016 insgesamt 22 Prozent der Stellen des Geheimdienstes unbesetzt. „Der MAD ist offenbar überlastet“, sagte Hellmut Königshaus dem stern. Der FDP-Politiker amtierte bis 2015 als Wehrbeauftragter und vertritt heute als Rechtsanwalt Bundeswehrangehörige. „Soldaten warten sehr, sehr lange auf das Ergebnis von Sicherheitsüberprüfungen“, sagte Königshaus.

Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold warnte gegenüber dem stern vor einem vermehrten Auftreten von Anhängern der neurechten sogenannten Identitären Bewegung in der Bundeswehr. Bei seinen Kasernenbesuchen höre er öfter Klagen über das offensive Auftreten von Anhängern dieser Bewegung. „Diese Leute versuchen teilweise sogar die Meinungsführerschaft zu gewinnen“, sagte Arnold.

Dass die Verteidigungsministerin nun dagegen vorgehen will, bringt ihr auch Unterstützung von der Opposition: „Es scheint, dass sie in ein Wespennest gestochen hat“, sagte Alexander Neu, der Obmann der Linken im Verteidigungsausschuss.

10.05.2017 - newsburger.de

Weitere Meldungen

Vögel „Am Klimaziel insgesamt und am Weg dahin ändert sich nichts“

Am Freitagmorgen verteidigte Johannes Vogel, der erste parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, im rbb24 Inforadio die Änderungen des Klimaschutzgesetzes. ...

ARD-Dokumentation Merz schließt Machtkampf mit Söder um Kanzlerkandidatur aus

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz hat einen Machtkampf mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur verneint. In der ARD-Dokumentation "Die Merz-Strategie - Wohin steuert die CDU?" (ausgestrahlt am 29. April um 20:15 Uhr auf Das Erste) äußerte Merz, er nehme ...

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »