newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Horst Seehofer
© über dts Nachrichtenagentur

CSU Seehofer greift SPD in wichtigen Politikfeldern an

„Das ist keine vertrauensbildende Maßnahme für eine Koalition.“

Berlin – Unmittelbar vor dem Koalitionsgipfel an diesem Sonntag hat der CSU-Vorsitzende Horst Seeofer den Koalitionspartner SPD in wichtigen Politikfeldern scharf angegriffen.

In einem Interview mit „Bild am Sonntag“ kritisierte Seehofer vor allem den mangelhaften Einsatz von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig für das geplante Betreuungsgeld: „Schlimm ist, dass Frau Schwesig schon öffentlich darüber redet, wie sie das Geld für das Betreuungsgeld dann künftig anders einsetzen würde. Das ist keine vertrauensbildende Maßnahme für eine Koalition, die noch zweieinhalb Jahre miteinander arbeiten muss.“

Seehofer warnte die SPD davor, mit ihrem Verhalten eine Regierungskrise zu verursachen: „Wenn die SPD jetzt mit allen Tricks unsere Projekte bekämpft, ist das eine schwere Belastung für die Koalition.“

Der CSU-Chef appellierte an die Richter des Bundesverfassungsgericht, sich bei ihrem Urteil der gesellschaftlichen Bedeutung des Betreuungsgeldes bewusst zu sein: „Die Förderung von Familien ist für mich die wichtigste Aufgabe in der Gesellschaftspolitik. Die Wahlmöglichkeit zwischen Berufstätigkeit und Kindererziehung muss in jeder Region Deutschlands gleich sein. Ich hoffe doch sehr, dass das Bundesverfassungsgericht dies berücksichtigen wird.“

Für den Fall, dass das Verfassungsgericht das Betreuungsgeld stoppen sollte, stellt Seehofer zahlreiche Sozialleistungen des Bundes in Frage: „Sollte das Betreuungsgeld wegen einer Zuständigkeitsfrage zwischen Bund und Ländern gekippt werden, könnten wir womöglich auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen Probleme bekommen – vom Elterngeld bis hin zur Eingliederungshilfe für Behinderte.“

Im Streit über die geplanten Stromtrassen von Nord nach Süd verlangt Seehofer von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) neue Konzepte: „Zunächst einmal ist Gabriel in der Lieferpflicht. Er muss ein Konzept vorlegen, wie er Energie sparen will und wie er die Produktionslücke schließen will, wenn alle Kernkraftwerke abgeschaltet sind. Kohle und Gas werden wir weiter brauchen, aber Gas ist relativ teuer und Kohle eine Gefahr für den Klimaschutz. Sigmar Gabriel muss jetzt sagen, wie er sich den Energiemix vorstellt. Erst dann geht es um den Stromtransport.“

Seehofer stellte die Notwendigkeit für neue Stromtrassen generell in Frage: „Es ist längst nicht ausgemacht, dass wir jede dieser neuen Trassen brauchen. Wir sollten erst einmal bestehende Leitungen nutzen. Wenn das nicht reicht, müssten neue Trassen mit vorhandener Infrastruktur wie Autobahnen oder Schienen gebündelt werden. Riesige Strommasten quer durch die Landschaft aufzustellen, wird auf Bayerns erbitterten Widerstand stoßen.“

Auch beim Mindestlohn mahnt Seehofer Änderungsbedarf an: „Bei der Einführung ist es zu bürokratischen Exzessen gekommen. Wir hätten nicht 1.600 Stellen für die Überwachung des Mindestlohns schaffen sollen, sondern lieber 1.600 Stellen für die schnellere Bearbeitung von Asylanträgen.“

Der CSU-Vorsitzende will zudem die Kontrollen und Dokumentationspflichten beim Mindestlohn einschränken: „Wenn jemand einen Arbeitsvertrag hat, in dem der Lohn und die Arbeitszeit drin stehen, braucht man doch nicht jedes Detail extra aufzuzeichnen und zu überprüfen. Nach meiner Überzeugung ist dieser Kontrollwahn auch gar nicht notwendig. Auf Verstöße achten schon die Arbeitnehmer und die Gewerkschaften. Die Regelungswut und das Dokumentationswirrwarr beim Mindestlohn sind auch Gründe für die schlechten Umfrageergebnisse der SPD.“

26.04.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Chrupalla Härtere Strafen für Angriffe auf Politiker wären „Quatsch“

Der Bundessprecher der AfD und Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Tino Chrupalla, sprach sich gegen strengere Strafen bei Angriffen auf Politiker aus. Im rbb24 Inforadio bezeichnete er den Vorschlag der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) als "Quatsch". ...

Lauterbach Höheres Strafmaß bei Angriffen auf Politiker

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach fordert nach den neuesten Angriffen auf Politiker im Land konkrete politische Maßnahmen. Man könne "Gesetze machen und das Strafmaß deutlich erhöhen, um Gewalt gegen Kommunalpolitiker härter zu bestrafen." ...

Göring-Eckardt „Demokratie verteidigen“

CDU Brok vermisst soziale Ausrichtung in seiner Partei

Rentenreform Zweifel am Generationenkapital

Bijan Djir-Sarai Wollen den Wohlstand in Deutschland vergrößern

Dürr Wirtschaftswende bedeutet mehr Chancen für alle

Vögel „Am Klimaziel insgesamt und am Weg dahin ändert sich nichts“

ARD-Dokumentation Merz schließt Machtkampf mit Söder um Kanzlerkandidatur aus

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »