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Umfrage: Mehr Engagement von Bundespräsident Wulff gefordert
© Laurence Chaperon

Wulff Umfrage: Mehr Engagement von Bundespräsident Wulff gefordert

Berlin – Eine große Mehrheit der Bundesbürger und Spitzenpolitiker mehrerer Parteien wollen, dass Bundespräsident Christian Wulff sich künftig deutlich stärker in die Politik einmischt als bislang. Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von „Bild am Sonntag“ finden 80 Prozent der Deutschen, Wulff sollte zu gesellschaftspolitischen Fragen wie Euro-Rettung, Atomausstieg oder dem Ende der Wehrpflicht Stellung beziehen. 78 Prozent fordern, das Staatsoberhaupt soll „mehr klare Kante“ zeigen.

Der CSU-Parteivorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zieht nach Wulffs ersten Jahr im Amt des Bundespräsidenten eine positive Zwischenbilanz: „Christian Wulff macht seine Sache sehr, sehr gut. Ich habe bisher keine Sekunde lang bereut, dass ich ihn mit vorgeschlagen habe. Er zeigt in der Welt ein modernes und weltoffenes Deutschland, und für die Menschen ist er ein Bundespräsident wie er sein soll: volksnah und zum Anfassen. Ich glaube, dass er mit zunehmender Amtsdauer stärker das Wort auch in aktuellen Debatten ergreifen wird – er kann es, und die Politik sollte es vertragen.“

Auch der FDP-Vorsitzende, Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler stellt Wullfs bisheriger Amtszeit ein positives Zeugnis aus: „Christian Wulff ist ein hervorragender Bundespräsident. Er weiß, wo der Schuh drückt und was die Menschen in ihrem Leben bewegt. So habe ich ihn auch in unserer engen Zusammenarbeit in Hannover kennengelernt. Es ist gut, ihn im höchsten Staatsamt zu haben.“

Lobende Worte auch aus der Opposition. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier: „Christian Wulff hat insbesondere mit seinen Reisen in die Türkei und nach Israel wichtige Akzente in seiner Amtszeit gesetzt. Er hat beim Thema Integration offene und ermutigende Worte gefunden. Ich fände es wichtig, wenn er dies zum Thema seiner Amtszeit machen würde.“

Grünen-Fraktionschefin Renate Künast wünscht sich von Wulff künftig ein stärkeres Engagement: „Christian Wulff hat mit seinem Satz ‚Muslime gehören zu Deutschland‘ eine wichtige Debatte in Deutschland angestoßen. Ich würde mir wünschen, dass der Bundespräsident sich häufiger auch in andere gesellschaftspolitische Debatten einmischt.“

Stärkere Akzente wünscht sich auch Linksparteifraktionschef Gregor Gysi: „Herr Wulff zeigt, dass er ein eigenständiger Bundespräsident werden wird. Seine Worte zu Menschen islamischen Glaubens hat vor ihm wohl noch kein Bundespräsident so formuliert. Aber er darf nicht bei einem Thema stehen bleiben. Er muss sich zum Zusammenhalt in der Gesellschaft und damit zur sozialen Frage deutlicher artikulieren.“

Eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent ist der Ansicht, dass Wulff Deutschland gut repräsentiert. Nur 11 Prozent finden das nicht. Auch Gattin Bettina Wulff ermuntern die Deutschen, sich öfter einzumischen: 70 Prozent fänden es gut, wenn sich die zweifache Mutter zu Fragen der Erziehung und Familie öffentlich äußern würde.

Allerdings: Mit seiner vielbeachteten Aussage „Der Islam gehört zu Deutschland“ konnte der Präsident es den Deutschen auch nicht recht machen. 59 Prozent sind der Ansicht, Wulff hätte den Satz nicht sagen sollen. Nur 36 Prozent geben ihm recht.

80 Prozent der Deutschen finden den Bundespräsidenten sympathisch, nur 15 Prozent sehen das nicht so. Und auch das Ansehen des Präsidentenamts hat bisher nicht gelitten. 71 Prozent finden den Bundespräsidenten „wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“.

Emnid befragte am vergangenen Donnerstag insgesamt repräsentativ 503 Personen.

19.06.2011 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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