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Studie Höhere CO2-Preise würden fossile Haushalte stark belasten

CO2-Preiserhöhung kostet deutsche Durchschnittshaushalte 13.400 Euro.

Berlin – Die Erhöhung des CO2-Preises im Emissionshandel für Gebäude und Verkehr würde den deutschen Durchschnittshaushalt mit einer fossilen Heizung bis 2045 rund 13.400 Euro kosten, berichtet der „Spiegel“. Das ist das Ergebnis einer Studie des Klimaforschungsinstituts MCC. Die Studie zeigt jedoch, dass die Belastung durch den CO2-Preis je nach Alter und Größe der Immobilie, Art der Heizung und Eigentümer- oder Mieterstatus unterschiedlich ausfällt.

Im Allgemeinen werden Haus- oder Wohnungseigentümer schlechter abschneiden, da sie gemäß Gesetzgebung einen höheren Anteil an den CO2-Preisen tragen müssen als Mieter. Demnach werden Eigentümer mit unterdurchschnittlichem Einkommen laut der Studie fast viermal stärker belastet als Mieter derselben Einkommensgruppe. Noch stärker betroffen wären alleinstehende Rentner, die in einem Einfamilienhaus mit Ölheizung leben und keine Wärmepumpe installieren. Sie müssten, um die zusätzlichen Kosten zu tragen, bis 2045 eine Summe von 23.100 Euro aufbringen, was knapp fünf Prozent ihres gesamten Konsums entspricht. Bei gut verdienenden Eigentümern mit Ölheizung würden die zusätzlichen Kosten sogar über 27.000 Euro betragen.

Die Ökonomen der Studie gehen davon aus, dass der CO2-Preis bis zum Jahr 2030 auf 275 Euro pro Tonne und bis 2035 auf 340 Euro steigt, um bis 2045 keine fossilen Energien wie Gas oder Öl mehr zu verwenden. Aufgrund der unterschiedlichen Belastungen schlägt MCC-Direktor Ottmar Edenhofer vor, den geplanten sozialen Ausgleich für den Emissionshandel anders zu gestalten. Bisher ist geplant, das sogenannte Klimageld als Pauschalsumme an alle Bürger zu verteilen. Edenhofer schlägt vor, die Kompensation „heizungsspezifisch“ zu gestalten, indem sie an die CO2-Emissionen pro Quadratmeter oder den Heizungstyp gebunden wird. Im Extremfall könnten Haushalte mit Gastherme bis 2045 insgesamt 6.360 Euro aus dem Emissionshandel zurückerhalten, bei Ölheizungen wären es 9.540 Euro. Klimafreundliche Haushalte würden dagegen leer ausgehen.

Edenhofer befürwortet eine signifikante Erhöhung der CO2-Preise nach dem Heizungskompromiss der Koalition, um die Klimaziele zu erreichen. Er warnt vor einem Rückschritt, wenn die Deutschen wieder massenhaft Gaskessel installieren und sogar mehr Treibhausgase beim Heizen ausstoßen als zuvor. „Wenn wir jetzt die Hände in den Schoß legen, werden wir die Klimaziele nie erreichen“, sagte der Ökonom dem „Spiegel“. „Die Bundesregierung hat ihre restriktiven Vorgaben zurückgenommen, aber es ist falsch, dass sie jetzt keine starken wirtschaftlichen Anreize setzt.“

24.06.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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