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Kinder spielen auf einem Schulhof
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Studie Ganztagsbetreuung für 555.000 Grundschulkinder fehlt

Die Einschulung von Kindern wirkt oft als Beschäftigungsbremse für Mütter.

Berlin – 44 Prozent aller Grundschulkinder haben nach wie vor kein Betreuungsangebot nach dem Unterricht – obwohl ein gutes Viertel der Eltern dieser Kinder dringenden Bedarf anmeldet. Das geht aus einer Prognos-Studie im Auftrag des Familienministeriums hervor, berichtet die „Welt“ (Montagsausgabe).

Zusätzlich halten selbst 18 Prozent derjenigen, die schon eine nachschulische Betreuung haben, den Umfang demnach nicht für ausreichend. Insgesamt bezifferten die Forscher den Bedarf auf 280.000 Plätze ausschließlich für Kinder, die bisher kein Angebot haben. Für 275.000 weitere Kinder wird ein erweitertes Angebot benötigt. Somit fehlt eine Ganztagsbetreuung für 550.000 Grundschulkinder.

Die Einschulung von Kindern wirkt demnach oft als Beschäftigungsbremse für Mütter. Prognos verweist dabei in seiner Expertise auf eine Sonderauswertung des Mikrozensus 2015. Danach arbeiten 96.000 Mütter mit Kindern zwischen sechs und zehn Jahren nur deshalb in Teilzeit, weil ein Betreuungsangebot für ihr Kind nicht verfügbar oder bezahlbar ist.

Wie ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder umgesetzt werden kann, hat der Berliner Sozialrechtler Johannes Münder in einem Gutachten für das Bundesfamilienministerium erarbeitet. Er schlägt vor, den Rechtsanspruch für Kinder vom Schuleintritt bis zum Beginn der fünften Klasse vorzusehen. Damit wäre die Ferienzeit nach Beendigung der vierten Klasse noch mit abgedeckt.

Quantitativ wird eine Betreuung außerhalb der Unterrichtszeit von drei Stunden vorgeschlagen, bestehend aus einer Stunde Über-Mittag-Betreuung mit Essen und zwei Stunden „Förderungszeit“. Das entspricht einem Schulschluss um 15 Uhr. Eine darüber hinausgehende Betreuung von bis zu drei weiteren Stunden soll danach beantragt werden können, wenn aus pädagogischen, sozialen oder familiären Gründen ein solcher Bedarf besteht.

Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD) hatte der „Welt am Sonntag“ gesagt: „Beim Übergang von der Kita in die Grundschule entsteht bereits jetzt eine Betreuungslücke, die viele Familien überfordert. Wenn beide Elternteile arbeiten, ist es dann meistens wieder die Frau, die beruflich zurücksteckt und sich nachmittags um die Hausaufgaben kümmert.“

Eine qualitativ gute Hausaufgabenbetreuung sei die bessere und gerechtere Lösung, so Barley: „Denn dann hängt der Schulerfolg weniger vom Elternhaus ab als heute.“

31.07.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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