newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Wolfgang Kubicki Rösler ist leider nicht mehr locker

Nach Frank Schäffler zweifelt ein weiterer FDP-Spitzenpolitiker am Parteichef.

Berlin – Eine kleine Palastrevolution? Nach Frank-Schäffler hat auch FDP-Grande Wolfgang Kubicki erhebliche Zweifel an der Führungsfähigkeit von Parteichef Philipp Rösler geäußert. Für Rösler sei die Parteiführung zu früh gekommen, sagte der 60-jährige Spitzenkandidat der Liberalen in Schleswig-Holstein am Mittwoch der „Bunten“. Rösler wisse, dass er noch kein Staatsmann sei und verhalte sich daher „gelegentlich nicht ganz so sicher“. Der erst 39-jährige FDP-Politiker habe als Parteivorsitzender zudem positive Eigenschaften wie Charme und Witz eingebüßt. „Er ist leider nicht mehr locker“, sagte Kubicki.

Nach dem Absturz der Partei bei der Landtagswahl in Saarland am Sonntag hatte es erneut Spekulationen über ein vorzeitiges Ende von Rösler als FDP-Chef gegeben. In Parteikreisen rechnet man mit einem Rücktritt des Vorsitzenden für den Fall, dass die FDP auch die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen verliert. Eine am Mittwoch im Auftrag des „Stern“ veröffentlichte Forsa-Umfrage bescheinigte der Partei zwar einen kleinen Aufwärtstrend, doch verharren die Liberalen mit vier Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Der Finanzexperte Frank Schäffler hatte Rösler in einem persönlichen Brief komplettes Führungsversagen vorgeworfen. „Ein eigener Beitrag der FDP zur Lösung dieser medial alles beherrschenden Krise ist nicht zu erkennen, im Grunde gar nicht vorhanden“, schrieb der Bundestagsabgeordnete mit Blick auf die Debatte über die Aufstockung der Euro-Rettungsschirme. Es sei „offensichtlich, dass die FDP der Union die Erarbeitung von Lösungen zur europäischen Staatsschulden-, Banken- und Währungskrise überlässt“.

Rückendeckung bekam der Parteivorsitzende jedoch von FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle. „Ich teile seine Ansicht nicht“, sagte Brüderle zu dem Brandbrief von Schäffler. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte am Dienstag die FDP-Fraktion besucht, um für den Schwenk der Regierung in der Euro-Frage zu werben. Schäffler, so stichelte nun Brüderle, habe an der Debatte mit Schäuble nicht teilgenommen, „weil er ja Öffentlichkeitsarbeit machen musste“.

Auffallend deutlich lobte Kubicki die Arbeit des Spitzenkandidaten der FDP in Nordrhein-Westfalen, Christian Lindner. Er bezeichnete den 33-Jährigen als einen „der brillantesten Köpfe“ seiner Partei. „Es nötigt mir unheimlichen Respekt ab, wie tief er manche Sachverhalte durchdenkt.“ Und Kubicki fügte hinzu: „Wir stehen uns nah.“ Lindner war im Dezember 2010 vom Amt des Generalsekretärs zurückgetreten. Angeblich gab es erhebliche Differenzen zwischen ihm und Parteichef Rösler.

28.03.2012 - dapd / newsburger.de

Weitere Meldungen

Vögel „Am Klimaziel insgesamt und am Weg dahin ändert sich nichts“

Am Freitagmorgen verteidigte Johannes Vogel, der erste parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, im rbb24 Inforadio die Änderungen des Klimaschutzgesetzes. ...

ARD-Dokumentation Merz schließt Machtkampf mit Söder um Kanzlerkandidatur aus

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz hat einen Machtkampf mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur verneint. In der ARD-Dokumentation "Die Merz-Strategie - Wohin steuert die CDU?" (ausgestrahlt am 29. April um 20:15 Uhr auf Das Erste) äußerte Merz, er nehme ...

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »