newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Zwei Männer surfen im Internet
© über dts Nachrichtenagentur

Hass im Netz Richterbund beklagt „Strafbarkeitslücke“

„Hier besteht nach wie vor eine faktische Strafbarkeitslücke.“

Berlin – Der Deutsche Richterbund (DRB) sieht im Kampf gegen Hasskriminalität, Hetze und Bedrohungen im Internet weiterhin große Defizite. „Hier besteht nach wie vor eine faktische Strafbarkeitslücke“, sagte der DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Er kritisierte damit das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), das vor zwei Jahren vom Bundestag verabschiedet worden ist. Das NetzDG verpflichtet die Betreiber großer Onlineplattformen, Beiträge zu entfernen, die etwa gegen Strafrechtsparagrafen zur Volksverhetzung oder Beleidigung verstoßen. Von Nutzern gemeldete Beiträge mit „offensichtlich rechtswidrigem“ Inhalt müssen in der Regel binnen 24 Stunden gelöscht werden. Für „rechtswidrige“ Inhalte gilt im Grundsatz eine Frist von sieben Tagen.

Der Richterbund beklagt aber, das Gesetz verpflichte Facebook und Co. bisher nicht zu einer Auskunft an die Strafverfolger über die Identität von Nutzern. „Die Auskunftsstellen der Netzwerke im Inland geben Nutzerdaten wie Name oder Mailadresse bei einem Verdacht auf Straftaten häufig nicht heraus. Facebook beantwortet Anfragen der Behörden vielfach mit der inhaltsleeren Auskunft, dass ein Rechtshilfeersuchen an die USA zu richten sei, was wegen der dortigen Rechtslage aber oft aussichtslos ist“, kritisierte Rebehn.

Er forderte eine klare gesetzliche Pflicht für die Netzwerke, die Bestandsdaten von Nutzern bei Verdacht auf Straftaten herauszugeben.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte unlängst angekündigt, das Gesetz verschärfen zu wollen. Sie will die sozialen Netzwerke verpflichten, alle Fälle von Volksverhetzungen oder Morddrohungen künftig von sich aus direkt den Staatsanwaltschaften zu melden.

Der DRB-Bundesgeschäftsführer begrüßte die Ankündigung, forderte zugleich aber auch: „Sollen schärfere Meldepflichten in der Praxis wirken, braucht es angemessen ausgestattete Behörden, um die Meldungen möglichst schnell bearbeiten zu können“, sagte Rebehn der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Bereits heute fehlten bundesweit aber Hunderte von Staatsanwälten.

01.10.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Vögel „Am Klimaziel insgesamt und am Weg dahin ändert sich nichts“

Am Freitagmorgen verteidigte Johannes Vogel, der erste parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, im rbb24 Inforadio die Änderungen des Klimaschutzgesetzes. ...

ARD-Dokumentation Merz schließt Machtkampf mit Söder um Kanzlerkandidatur aus

CDU-Vorsitzender Friedrich Merz hat einen Machtkampf mit CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur verneint. In der ARD-Dokumentation "Die Merz-Strategie - Wohin steuert die CDU?" (ausgestrahlt am 29. April um 20:15 Uhr auf Das Erste) äußerte Merz, er nehme ...

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »