KV Nordrhein warnt vor Lauterbachs Vorsorge-Plan.
Berlin – Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) ist gegen den Vorschlag von Gesundheitsminister Lauterbach, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken zuzulassen. Der Vorsitzende der KV, Burkhard Bergmann, erklärte gegenüber der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe), dass Apotheker nicht über ausreichende Kenntnisse in Diagnostik und Therapie verfügten. Dies sei Aufgabe der dafür ausgebildeten Ärzte. Bergmann bezeichnete eine weitere Verlagerung medizinischer Dienstleistungen in Apotheken als medizinisch grob fahrlässig. Vorsorgeuntersuchungen erfordern eine gründliche Überprüfung und kritische Bewertung der Ergebnisse. Genau dafür hätten Ärzte jahrelang studiert.
Derzeit bereitet Lauterbach ein „Vorbeugemedizingesetz“ vor, welches vorsieht, dass die Krankenkassen den Altersgruppen der 25-, 35- und 50-Jährigen einen Gutschein zuschicken, mit dem sie eine Untersuchung in der Apotheke durchführen lassen können.
Der Apothekerverband Nordrhein hingegen begrüßt diese Pläne. Verbandschef Thomas Preis sagte, dass es gut für die Menschen sei, dass der Minister den Apotheken weitere Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen wolle. Dieses niederschwellige Angebot solle junge Erwachsene zwischen 25 und 50 Jahren erreichen, die sich sonst nicht zu einem Arztbesuch entschließen könnten. Dadurch könnten Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck erkannt werden. Preis betonte jedoch, dass das Ministerium seine Pläne noch weiterführen sollte. Es wäre sinnvoll, wenn Apotheken auch Corona-, Grippe- und RSV-Tests durchführen und dafür auch entlohnt werden könnten. Dies habe sich auch während der Pandemie bewährt. Bisher dürfen Apotheken diese Tests lediglich verkaufen.
19.10.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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