Adventskalender entstand durch eine private Initiative einer Mutter.
Im deutschen Sprachraum befindet sich während der Vorweihnachtszeit in beinahe jedem Haushalt ein Adventskalender, der dabei helfen soll, die Zeit bis zum Heiligen Abend zu bemessen und die Wartezeit zu versüßen. Im Gegensatz zu seinem Namen ist der Adventskalender jedoch im eigentlichen Sinne eher ein Dezemberkalender, beginnt er doch ganz unabhängig vom ersten Advent stattdessen standardisiert am ersten Dezember.
Es ist überliefert, dass die Entstehung des Adventskalenders auf die private Initiative einer Mutter zurück ging, die kurz vor 1900 die ständigen und drängenden Fragen ihres Sohnes Gerhard mit einem selbstgebastelten Kalender beantwortet hatte. Hierzu nahm sie 24 kleine Schachteln, die sie mit den Zahlen von 1 bis 24 beklebte, in jede Schachtel gab sie ein Gebäckstück und so konnte ihr Sohn von nun an allmorgendlich selber nachschauen, wieviel Tage noch bis zum Heiligen Abend zu vergehen hätten.
Gerhard Lang wurde im Erwachsenenleben Gründer und Teilhaber der lithographischen Anstalt Reichhold und Lang und zwischen 1912 und 1918 besann er sich auf die schöne Kindheitserinnerung und gab des ersten „Weihnachts Kalender“ oder auch „Münchener Weihnachts Kalender“ heraus.
Dieser war sowohl fenster- als auch schokoladenlos und folgte insofern eher den frühen, protestantischen Verfahren zur Zeitmessung kurz vor Weihnachten. Es war üblich gewesen, vom ersten Dezember an täglich ein neues Bild religiösen Inhaltes an die Wand zu hängen, mit dem 24. Bild war dann das Weihnachtsfest erreicht. Weniger vermögende Familien griffen darauf zurück, entweder täglich einen von 24 Kreidestrichen von Wand oder Türe zu wischen, um die Zeit zu messen, oder an jedem Tag eine bestimmte Menge einer Kerze abbrennen zu lassen.
Langs Version des Weihnachts Kalenders bestand aus zwei bedruckten Bögen, einem mit Engelsmotiven zum Ausschneiden, einem anderen mit 24 Feldern, in die nun die ausgeschnittenen Bilder aufgeklebt wurden.
Ab 1920 tauchten nun auch die ersten Kalender mit Fenstern auf, die man öffnen konnte und hinter denen sich weihnachtliche Motive verbargen.
Unter den Nationalsozialisten wurde der Kalender in eine völkische Parodie überführt: Anstelle des Weihnachtsfestes wurde hier nun die Zeit bis zur Wintersonnenwende gezählt. Die weihnachtlichen Motive wurden durch Märchenfiguren und mythologische Gestalten ersetzt. Die bisherige Form des Adventskalenders wurde schließlich unter den Nazis verboten.
Bereits 1946 wurde in Stuttgart der erste Nachkriegskalender in vormaliger Form herausgegeben und bis zu Beginn der 50er Jahre war die ursprüngliche Gestalt des Kalenders, mit Fenstern und dahinter verborgenen biblischen und religiösen Motiven wiedererweckt worden und im Jahre 1958 folgte dann der erste mit Schokolade befüllte Kalender, wie wir ihn auch heute noch kennen.
Adventskalender haben sich bis zum heutigen Tage immer wieder an den jeweiligen Zeitgeschmack angepasst. Kalendern, die nicht nur mit Schokolade, sondern stattdessen gleich mit ganzen Geschenken befüllt sind, mit Überraschungseiern oder anderen bekannten Produkten. Kalender zum selber befüllen werden ebenso angeboten, wie Bilder-, Geschichten- oder Hörbücher mit 24 Geschichten, die an die alte Tradition anknüpfen, in der Vorweihnachtszeit innerhalb der Familie zusammen zu kommen, um gemeinsam in besinnlicher Runde einer Erzählung zu lauschen und sich auf Weihnachten zu freuen.
Abschließend seien als spektakulärste Formen der Adventskalender noch Gebäude wie das Wiener Rathaus erwähnt, dessen Fassade vollständig zum gigantischen Adventskalender umdekoriert wird.
Blog Adventskalender 2011
Das Team vom Newsburger wünscht allen Lesern viel Spaß beim Söckchen-Suchen und besinnliche Stunden in der Vorweihnachtszeit. Das nächste Söckchen findet sich morgen entweder auf Geld & Welt, Blogge was ich will oder detailverliebt.
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