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Karl Lauterbach
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SPD Lauterbach will Regierungsbeauftragten für Einsamkeit

Experten sprechen bereits von einer „Einsamkeits-Epidemie“.

Berlin – Der gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, fordert einen Regierungsbeauftragten, der sich um Einsamkeit und Einsamkeitsschäden in der Gesellschaft kümmert.

„Bisher wurde die Zahl der Krankheiten, die durch Einsamkeit ausgelöst werden, unterschätzt. Neueste Forschungsergebnisse beweisen, dass diese häufig psychischen Leiden wie Depressionen, Angststörungen, aber auch starke Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Demenz auslöst“, sagte Lauterbach der „Welt am Sonntag“. Das beeinträchtige die Lebensqualität der Betroffenen und führe zu hohen Kosten, da die Behandlung dieser Krankheiten teuer sei.

Lauterbach verwies auf Großbritannien, in dem es einen Regierungsbeauftragten, wie er ihn fordert, bereits gibt.

Auch Marcus Weinberg (CDU), familienpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, kann sich in einigen Jahren einen eigenen Bereich zur Koordinierung entsprechender Programme und Maßnahmen gegen Einsamkeit auf Regierungsebene vorstellen. Es müsse mehr Angebote geben, die es einsamen Menschen ermöglichen, wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, sagte der CDU-Politiker.

Christine Aschenberg-Dugnus, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, hält ein eigenes Ministerium wie in Großbritannien für überflüssig. Allerdings müsse das Gesundheitsministerium das Problem erkennen und Präventionsprogramme auf den Weg bringen, sagte Aschenberg-Dugnus der „Welt am Sonntag“.

Die FDP-Politikerin will in einer bisher unbeantworteten Anfrage von der Regierung wissen, wie sie „das Ausmaß des Problems von Einsamkeit für die öffentliche Gesundheit in der Bundesrepublik bewertet und wie hoch die gesundheitlichen und gesamtwirtschaftlichen Kosten sind, die infolge der Vereinsamung auftreten“.

Eine umfangreiche Studie, um die gesellschaftlichen Folgekosten abschätzen zu können, fordert die Grünen-Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink. „Aber ich gehe davon aus, dass sich jede Investition gegen Einsamkeit auch wirtschaftlich lohnt – von den positiven Auswirkungen auf jeden einzelnen einsamen Menschen ganz zu schweigen“, sagte sie der „Welt am Sonntag“.

In den Industriestaaten steigt die Zahl der Menschen, die sich allein fühlen, so stark, dass Experten bereits von einer „Einsamkeits-Epidemie“ sprechen. Durch die Digitalisierung dürfte sich dieser Trend in den nächsten Jahren noch weiter verstärken – und hohe Kosten verursachen. Denn medizinische Behandlungen wie Therapien dauern lange und sind aufwendig. Zudem fehlen die Betroffenen auf dem Arbeitsmarkt.

04.05.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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