newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Guido Westerwelle
© dts Nachrichtenagentur

Syrien-Konflikt Westerwelle drängt auf neue Initiativen

Regime im Besitz von Massenvernichtungswaffen.

Berlin – Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) drängt auf neue Initiativen in der Syrien-Politik. „Wir sind an einem Wendepunkt“, sagte der FDP-Politiker der „Süddeutschen Zeitung“. Er bezog sich damit zum einen auf jüngste Erfolge der Opposition gegen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad, zum anderen aber auch auf die derzeit offenbar unlösbare Blockade im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Trotz des Scheiterns der Versuche, in New York zu einer gemeinsamen Resolution zu kommen, „werden wir nicht aufgeben, mit aller Kraft für eine politische Lösung in Syrien zu arbeiten“, sagte Westerwelle.

In einem Papier des Auswärtigen Amtes für die europäischen Partnerstaaten und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton heißt es, die Regierung von Präsident Assad werde nicht mehr in der Lage sein, die volle Kontrolle über das Land zurückzugewinnen. Zugleich sei der UN-Sicherheitsrat blockiert. In dieser Situation müssten andere Wege gefunden werden, die Gewalt einzudämmen, die humanitäre Hilfe zu intensivieren und Vorkehrungen für einen Wiederaufbau nach dem Ende des Assad-Regimes zu treffen. Das Papier könnte an diesem Montag auf dem Rat der EU-Außenminister in Brüssel besprochen werden.

Westerwelle gibt damit auch der deutschen Syrien-Politik einen neuen Akzent. Es fällt auf, dass nirgends mehr davon die Rede ist, den Druck auf Assad mit weiteren Sanktionen zu verstärken. Weil der Sicherheitsrat handlungsunfähig ist, soll sich die Zusammenarbeit stattdessen vorerst auf die „Freunde des syrischen Volkes“ konzentrieren. Dieser Gruppe, die im Kontakt mit der syrischen Opposition steht, gehören mehr als 100 Staaten und Organisationen an – nicht aber China und Russland, die zuletzt im Sicherheitsrat das Zustandekommen einer Resolution mit ihrem Veto verhindert hatten. Die Opposition soll zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts bewogen werden, zugleich hofft man darauf, dass ihre Geländegewinne bessere Möglichkeiten für humanitäre Hilfe bieten.

In dem Papier des Außenministeriums heißt es weiter, es sei wahrscheinlich, dass das Regime in Damaskus den Konflikt eskalieren werde. Es habe dazu die Mittel, einschließlich eines Arsenals von Massenvernichtungswaffen. Damit zielt das Auswärtige Amt auf Chemiewaffen ab, die gegen Aufständische eingesetzt werden könnten. Der syrischen Regierung müsse klargemacht werden, dass eine Eskalation „schwerwiegende Konsequenzen haben werde“, heißt es in dem Papier. Die israelische Regierung drohte am Wochenende damit, die Weitergabe der Chemiewaffen an extremistische Organisationen wie die Hisbollah-Miliz oder al-Qaida notfalls mit Waffengewalt zu verhindern.

23.07.2012 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krichbaum Fundamentale Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit nötig

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben auf ihrem Sondergipfel an diesem Donnerstag die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas diskutiert. Hierzu äußerte sich der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gunther Krichbaum. ...

Hofreiter Revolutionsgarde des Iran als Terrororganisation einstufen

Der Politiker der Grünen, Anton Hofreiter, hat sich dafür ausgesprochen, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation zu klassifizieren. Als Vorsitzender des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten unterstützte er am Donnerstag im rbb24 Inforadio eine ...

Gesetzesvorhaben Europapolitiker fordert weniger Regulierung und Bürokratie

Bündniss USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen

Pazifikflotte Putin will Russlands Atom-U-Bootflotte erweitern

Polen Parlament bestätigt Tusk als künftigen Regierungschef

Regierungswechsel in Polen Link sieht Chance für EU

Gentechnik-Novelle Keine Mehrheit unter EU-Ländern

CDU Kretschmer will mehr Engagement für ostdeutsche Braunkohlereviere

Integration CDU drängt wegen hoher Flüchtlingszahlen auf Drittstaatenlösung

Niger Verteidigungsministerium sieht sich bei Mali-Abzug im Zeitplan

SPD-Parteitag Sánchez warnt vor Abbau des Sozialstaats

Ukraine Borrell will Luftabwehr stärken

SPD-Parteitag Scholz will Ukraine-Hilfe notfalls ausweiten

Klimaschutz Einigung auf EU-Gebäuderichtlinie – Bauwirtschaft erleichtert

Russland Putin will bei Präsidentschaftswahlen erneut antreten

Investitionsbank Spaniens Wirtschaftsministerin soll neue EIB-Präsidentin werden

"Feministische Außenpolitik" Iranische Frauenrechtlerin Alinejad enttäuscht von Baerbock

Umfrage Mehrheit für Einsparungen bei Bürgergeld und Ukraine-Hilfe

Israel Welternährungsprogramm fürchtet Hungersnot in Gaza

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »