Berlin – Seit dem Ende ihrer Amtszeit hat Altbundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zunehmend ihre Verbindungen zur Politik abgebrochen. Berichten zufolge hat sie nun auch ihre Mitgliedschaft in der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) aufgegeben. Zuvor hatte der Stiftungsvorsitzende Norbert Lammert bei einem persönlichen Treffen vergeblich versucht, Merkel zum Bleiben zu bewegen. Merkel soll nach Angaben aus ihrem Umfeld gesagt haben: „Ich bin aus dieser Rolle einfach rausgewachsen.“ Sie lehnte auch den Status einer „Freundin der KAS“ ab, den Lammert ihr angeboten hatte.
Merkeles Entscheidung, einen der wichtigsten politischen Thinktanks der Welt zu verlassen, wurde von Lammert auf der jüngsten Mitgliederversammlung der KAS am vergangenen Freitag in Berlin bekannt gegeben. In der CDU sorgt die Distanz, die Merkel zu ihrer Partei sucht, für Irritation. Ein prominenter CDU-Politiker spricht laut „Spiegel“ von einem „Bruch“, während ein anderer von einer „Eiszeit“ spricht.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist ein eingetragener Verein, der laut Satzung maximal 55 Mitglieder haben darf. Neue Beitritte sind daher nur möglich, wenn es Austritte gibt, was selten der Fall ist. Die Mitgliedschaft in diesem hochkarätigen Netzwerk, in dem sowohl amtierende Ministerpräsidenten als auch zahlreiche ehemalige Bundesminister und CDU-Spitzenfunktionäre vertreten sind, ist in der Partei sehr begehrt. Während ihrer Zeit im Vorstand der KAS ermöglichte Merkel vielen Vertrauten und Weggefährten den Eintritt in diese elitäre Runde. Ein KAS-Mitglied sagte dem „Spiegel“: „Das ist auch ihr eigener Ehemaligenklub, den sie jetzt im Stich lässt.“
08.12.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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