Bundeswehr setzt auf CO2-ärmeres synthetisches Kerosin.
Berlin – Die Bundeswehr hat beschlossen, erstmals CO2-ärmeres synthetisches Kerosin (SAF) für ihre Flugzeug- und Hubschrauberflotte zu kaufen. Laut „Welt am Sonntag“ sollen etwa 3,8 Millionen Liter SAF in das Nato-Pipelinenetz CEPS eingespeist werden, das die Luftwaffenstützpunkte versorgt. Das Beschaffungsamt der Bundeswehr bestätigte, dass dies die erste Ausschreibung für Flugkraftstoff mit SAF-Anteilen ist. Allerdings wurde nicht angegeben, welche Modelle konkret damit betankt werden. Es ist wahrscheinlich, dass die Flugbereitschaft im Mittelpunkt steht.
SAF steht für Sustainable Aviation Fuel und wird als große Hoffnung der Luftfahrt angesehen, um zukünftig mit geringerem CO2-Ausstoß zu fliegen. Im Vergleich zu den Bestellmengen der Luftwaffe für herkömmliches Kerosin ist der jetzt eingeleitete SAF-Einkauf jedoch noch sehr gering. Aus der Ausschreibung geht hervor, dass zusätzlich zu dem SAF-Treibstoff etwa 195 Millionen Liter herkömmlicher Flugturbinentreibstoff bestellt werden. Bezogen auf die Gesamtmenge liegt der SAF-Anteil somit bei knapp zwei Prozent. Die Lieferung erstreckt sich über ein Jahr ab Dezember 2023.
Das ausgeschriebene SAF-Volumen entspricht dem Bedarf der Bundeswehr. Die relativ geringe SAF-Menge ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass der Treibstoff bisher nur in Kleinstmengen auf dem Markt verfügbar ist und bisher deutlich teurer ist als konventionelles Kerosin. In der zivilen Luftfahrt sind die Anbieter von Flugzeugtreibstoff ab 2025 in der EU verpflichtet, mindestens zwei Prozent SAF beizumischen. Bis 2050 soll der Anteil dann auf 70 Prozent steigen. Der CO2-ärmere Treibstoff wird bisher hauptsächlich aus landwirtschaftlichen Abfallstoffen, gebrauchtem Speiseöl oder grünem Wasserstoff hergestellt.
09.09.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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