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Video Kritik an Lauterbachs Cannabis-Werbekampagne

Kritik an Lauterbachs Cannabis-Werbekampagne wächst weiter.

Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht unter heftiger Kritik, nachdem er in einer Cannabis-Werbekampagne aufgetreten ist. Dabei handelt es sich um ein Video des Start-ups Kejf, das von dem Musiker Paul Würdig alias Sido mitgegründet wurde. Das Unternehmen möchte nach eigenen Angaben „Vorurteile gegenüber Cannabis abbauen“ und mit „von Hand kultivierten“ Arzneimitteln handeln. Lauterbach tritt in dem Werbefilm als Interviewpartner auf und spricht über verschiedene Themen in Bezug auf die Cannabis-Legalisierung. Währenddessen rechtfertigt Würdig seinen hohen Cannabis-Konsum und äußert sich kritisch zur 50-Gramm-Grenze und dass er ein „anderes Level“ erreicht habe.

Tilo Lange, Sprecher des Berliner Büros der Initiative Lobbycontrol, äußerte sich besorgt: „Bundesminister sollten sich nicht vor den Werbekarren einzelner Unternehmen spannen lassen.“ Lauterbach habe in diesem Fall „das nötige politische Fingerspitzengefühl vermissen lassen“. Auch in der Branche herrscht Unmut über den SPD-Politiker. Mehrere Start-up-Unternehmer kritisieren gegenüber dem Magazin „Spiegel“ eine Art von Wettbewerbsverzerrung. Es sei „seltsam, dass ein Minister indirekt Werbung für ein Unternehmen macht“, so ein Gründer.

Ein zusätzlicher Grund für die Unzufriedenheit liegt darin, dass Kejf den Auftritt Lauterbachs mittlerweile aggressiv vermarktet. Auf der Website des Start-ups ist ein Bild zu sehen, auf dem der Minister und der Musiker sich per Handschlag begrüßen. Darüber hinaus hat Kejf bereits ein halbes Dutzend Instagram-Beiträge veröffentlicht, die Lauterbach zeigen und zitieren.

Im Ministerium wird versucht, den Eindruck eines Testimonial-Auftritts zu zerstreuen. Ein Sprecher erklärte, dass das Gespräch Teil einer Reihe sei, die vom „Künstler Sido“ initiiert wurde, um über Cannabis zu informieren. Lauterbach habe den Auftritt als Gelegenheit betrachtet, den Sinn des Cannabis-Gesetzes einem jungen Publikum näherzubringen und die Risiken des Konsums aufzuzeigen. Dieser Plan sei aufgegangen.

Vor seiner Zeit als Minister war Lauterbach als entschiedener Gegner von politischer Werbung für Unternehmen bekannt und verlinkt nun jedoch in seinen eigenen Beiträgen auf das Start-up von Würdig.

01.09.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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