Sparkassen-Präsident Können vielen Firmen nicht helfen
„Denkbar wären direkte Zuwendungen des Staates.“
Berlin – Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis schlägt Alarm. Viele Unternehmen, die in der Coronakrise am dringendsten Hilfe benötigten, könnten auf die Stützungsprogramme von Bund und Ländern nicht zugreifen, sagte Schleweis dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe).
„Manchen Unternehmen wird man mit den bestehenden Förderprogrammen nicht helfen können.“ Im Rahmen des Kreditprogramms der staatlichen Förderbank KfW bekommen nur Unternehmen ein Darlehen, die dieses innerhalb von fünf Jahren voraussichtlich wieder zurückzahlen können. „Bei vielen Firmen aus Branchen, die unter der Coronakrise besonders stark leiden, ist dies aktuell nicht der Fall“, sagte Schleweis.
Betroffen seien vor allem Firmen aus den Bereichen Gastronomie, Hotels, Eventmanagement, Catering sowie aus den Sektoren Reise, Verkehr, Logistik, Touristik und Luftfahrt. Diese Unternehmen bekämen häufig keine Förderkredite, „obwohl sie über ein funktionierendes Geschäftsmodell verfügen, wenn die Wirtschaft nach der Coronakrise wieder anläuft“.
Wenn solche Unternehmen nicht durchs Raster fallen sollen, muss die Politik aus Sicht von Schleweis zusätzliche Maßnahmen beschließen. „Für solche Unternehmen sind andere Hilfen als Kredite nötig, um die Coronakrise zu überbrücken“, sagte Schleweis.
„Denkbar wären direkte Zuwendungen des Staates. Eine andere Option wären 100-prozentige Garantien für Kredite, die erst in sehr ferner Zukunft zurückgezahlt werden müssen.“ Im Rahmen des KfW-Kreditprogramms übernimmt der Staat aktuell 80 bis 90 Prozent der Haftung.
30.03.2020 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de