Medizintechnik Drägerwerk fürchtet Engpass bei Beatmungsgeräten
Dräger warnte nachdrücklich vor einer Unterbrechung der Lieferketten.
Lübeck – Der Chef des Medizintechnik-Unternehmens Drägerwerk, Stefan Dräger, hat die Kliniken weltweit vor einer „riesigen Lücke“ bei der Versorgung der der Krankenhäuser mit Beatmungsgeräten gewarnt.
Obwohl allein sein Unternehmen die Produktion bis zum Jahresende vervierfacht haben werde, liege der Bedarf „deutlich oberhalb der Möglichkeiten der gesamten Branche“, sagte Dräger der „Welt“ (Samstagausgabe).
Insbesondere auf die USA, die gerade die Anschaffung von 100.000 Geräten ausgeschrieben haben, komme ein „massives Problem“ zu. Eine solch große Bestellung sei ein „aussichtsloses Unterfangen“, das zu erheblichen politischen Spannungen führen könne.
Dräger, dessen Produktion auch auf Zulieferungen aus den USA angewiesen ist, warnte in diesem Zusammenhang nachdrücklich vor einer Unterbrechung der Lieferketten. In diesem Fall bekäme am Ende „niemand mehr auch nur ein Beatmungsgerät“.
Dräger lobt in dem Gespräch die deutsche Bundesregierung für ihr „schnelles und entschlossenes“ Handeln. Die von Berlin bestellten 10.000 Beatmungsgeräte werde sein Unternehmen innerhalb dieses Jahres ausliefern.
Auch innerhalb der deutschen Industrie entwickele sich in der Krise ein „großer Gemeinschaftssinn“. Zwar dauere es viel zu lange, wenn Unternehmen zum Beispiel der Automobilindustrie brachliegende Produktionsstätten für die Produktion von Beatmungsgeräten umbauen würden, „Hilfeleistungen innerhalb der Zulieferungskette“ seien aber denkbar. Darüber habe Dräger auch schon mit der Daimler AG gesprochen.
28.03.2020 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de