Studie Handel verschläft Nutzung von künstlicher Intelligenz
„Sie haben schlichtweg Angst, Fehler zu machen.“
Berlin – Viele klassische Handelsunternehmen sind dabei, ihre Zukunft zu verspielen. Davor warnt eine Studie der Managementberatung Horvath Partners über die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) im Handel, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet.
Danach befinden sich viele Manager in einer Art Schockzustand, weil sie keine Mittel gegen das Vordringen von Online-Rivalen wie Amazon, Zalando oder Alibaba finden. Die traditionellen Händler verhielten sich oft wie das sprichwörtliche „Kaninchen vor der Schlange“, sagte Horvaths Handelsexperte Michael Buttkus. „Sie haben schlichtweg Angst, Fehler zu machen.“
Nur jedes zweite Handelsunternehmen setzt der Studie zufolge überhaupt intelligente Algorithmen ein, die meisten davon nur in wenigen Bereichen wie Einkauf, Logistik oder Marketing.
Auch beim Kundenservice verzichteten 47 Prozent auf KI-Lösungen. Besonders große Lücken klafften etwa bei intelligenten Empfehlungssystemen auf der Basis früherer Kaufentscheidungen. An fehlenden Daten liege es nicht, denn der stationäre Handel könne dank seiner Kundenkarten auf einen riesigen Datenschatz zurückgreifen.
Viel Zeit bleibe den Händlern nicht mehr, so die Berater. Auf der einen Seite probierten industrielle Hersteller zunehmend eigene Online-Shops aus, auf der anderen Seite nähmen die E-Commerce-Plattformen die Klassiker in die Zange.
01.12.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de