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Thomas-Cook-Pleite Ryanair nicht an Condor interessiert

Jacobs forderte Stresstests für seine Branche.

Dublin – Ryanair ist nicht an der deutschen Fluglinie Condor interessiert. Condor, Tochter des insolventen britischen Tourismus-Konzerns Thomas Cook, ist nach dessen Pleite auf der Suche nach neuen Eigentümern. „Wir sind an Condor nicht interessiert, sondern nur an ihren Kunden“, sagte Ryanair-Marketingchef Kenny Jacobs in der „Welt am Sonntag“.

Zudem forderte Jacobs Stresstests für seine Branche, wie sie für Banken üblich sind. Dies sei notwendig, wenn man bedenke, dass allein die britische Regierung 600 Millionen Pfund auf Kosten der Steuerzahler für die Rückholung von gestrandeten Thomas-Cook-Passagieren ausgegeben habe.

Die deutsche Condor-Bürgschaft kritisierte der Manager dagegen nur vorsichtig. Das Vorgehen sei zwar fragwürdig, aber ein Ausscheiden von Condor würde den Wettbewerb auf dem deutschen Markt weiter schwächen, so der Manager.

Der Chef des Reiseanbieters DER Touristik, Sören Hartmann, sagte, die Thomas-Cook-Pleite bringe auch Gewinner hervor. „Der Markt wird neu verteilt“, so Hartmann. Davon werde voraussichtlich sein Unternehmen ebenso profitieren wie der Wettbewerber TUI und zahlreiche Mittelständler.

Eine Komplettübernahme schloss Hartmann aus. Er sagte aber: „Es wäre sehr schade, wenn Condor unterginge.“ In der Reisebranche gebe es viele Unterstützer für den Erhalt der Fluglinie. „Deshalb glaube ich an die Zukunft dieser Airline“, so Hartmann.

Thomas Cook und seine deutschen Marken wie Neckermann, Öger Tours, Air Marin oder Bucher Reisen waren im vergangenen Jahr nach Zahlen des Deutschen Reiseverbandes (DRV) mit einem Marktanteil von 9,8 Prozent zweitgrößter Anbieter auf dem deutschen Markt deutlich hinter TUI mit 17,8 Prozent. Im vergangenen Jahr gaben die Bundesbürger insgesamt 68 Milliarden Euro für Reisen aus, ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

29.09.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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