Klimapaket VZBV zweifelt an Billigticket-Strategie für die Bahn
Die Bahn habe eine „Qualität, die einiges zu wünschen übriglässt“.
Berlin – Nach Einschätzung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) werden günstige Bahntickets allein nicht dazu führen, mehr Menschen zum Bahnfahren zu bewegen.
„Die Bahn hat nicht nur ein Kapazitäts- und Zuverlässigkeitsproblem, sondern auch eine Qualität, die einiges zu wünschen übriglässt“, sagte die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim VZBV, Marion Jungbluth, dem „Handelsblatt“.
Im Klimapaket der Bundesregierung seien zwar milliardenschwere Investitionen in die Bahn vorgesehen, um die Attraktivität des Schienenpersonenverkehrs zu erhöhen. Diese würden aber „erst in Jahrzehnten wirken und vermutlich nicht ausreichen, um Verbraucher zum Umsteigen zu motivieren“, so die Mobilitätsexpertin. Es müsse daher sichergestellt werden, „dass die massiven Investitionen zu einem Angebot und einer Qualität führen, die Nutzer und noch Nicht-Nutzer über zeugen“, sagte sie.
Jungbluth regte die Schaffung eines Gremiums an, welches als „Stimme der Fahrgäste“ helfen solle, das Bahnangebot und den Service stärker an den Verbraucherwünschen zu orientieren. „Die Bundesregierung sollte die Gründung einer institutionellen Fahrgastvertretung fördern, die mittels unabhängiger Qualitätsberichte den zielgenauen Mitteleinsatz überprüft“, sagte die VZBV-Expertin.
22.09.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de