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"Zentrum Automobil" Populismus-Forscher stuft Gewerkschaft als rechtsradikal ein

„Eine solche Gruppe im Betrieb sorgt für großen Unfrieden.“

Stuttgart – Nach Einschätzung des Rechtspopulismus-Forschers Matthias Quent könnte die rechte Gewerkschaft „Zentrum Automobil“ zum Dauerproblem für den Betriebsfrieden bei Daimler werden.

„Eine solche Gruppe im Betrieb sorgt für großen Unfrieden“, sagte der Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena dem „Handelsblatt“. Zum einen, „weil die symbolische Strahlkraft der einzigen rechtsradikalen Gewerkschaft in Deutschland weit über die Betriebs- und Landesgrenzen hinauswirkt“. Zum anderen spalteten Rechtsradikale die Belegschaft – politisch und entlang der ethnischen Herkunft.

Daimler-Chef Ola Källenius hatte sich zuletzt gegen die Mini-Gewerkschaft positioniert. In einer auf Deutsch und Englisch verfassten Erklärung sagte Källenius, dass „Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz bei uns keinen Platz haben“.

Källenius reagierte damit auf ein Video des „Zentrums Automobil“, das sich gegen die Entlassung von zwei Daimler-Beschäftigten wehrt. Den Arbeitnehmern wurde gekündigt, weil sie einen türkischstämmigen Kollegen über Monate Hitler- und Hakenkreuzbilder zugesandt hatten.

Aus Sicht Quents ist das „Zentrum Automobil“ ein „kleines, aber symbolisch wichtiges Vorzeigeprojekt der radikalen Rechten mit engen Verbindungen zur AfD, der Identitären Bewegung und anderen rechtsradikalen Gruppen“. „Es ist sowohl hinsichtlich der Ideologie als auch hinsichtlich der dahinterstehenden Netzwerke ganz klar eine rechtsradikale Organisation“, sagte er.

Der Vorsitzende des „Zentrums“, Oliver Hilburger, komme aus der Neonazi-Szene. „Wie viele andere frühere Neonazis versucht er nun, unter dem Deckmantel auf den ersten Blick unauffälliger Organisationen weiter rechtsradikale Positionen zu verbreiten“, so Quent.

02.08.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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