newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Winfried Kretschmann
© über dts Nachrichtenagentur

Kretschmann Autobauer müssen „alle Fakten auf den Tisch legen“

Der Vorwurf sei zunächst auch nur ein Verdacht.

Stuttgart – In der Debatte über den Kartell-Verdacht in der Autobranche hat Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Automobilindustrie zu vorhaltloser Offenheit aufgefordert.

„Die Automobilhersteller müssen jetzt alle Fakten auf den Tisch legen, das ist klar“, sagte der Grünen-Politiker dem Nachrichtenmagazin Focus. Der Vorwurf sei zunächst auch nur ein Verdacht, „dem allerdings müssen die Kartellbehörden mit aller Entschiedenheit und Härte nachgehen“.

Vor dem großen Diesel-Gipfel am kommenden Mittwoch appelliert der Regierungschef an die großen Unternehmen der Auto-Branche: „Die Automobilindustrie muss sich das Vertrauen wieder erarbeiten durch Aufklärung und Transparenz.“ Entscheidend seien jetzt „wirkungsvolle, nachprüfbare, zügige, kostenlose und verbindliche Nachrüstungen für Dieselfahrzeuge“, so Kretschmann. Hierbei verweist er auf den „Strategiedialog Automobilwirtschaft“ den er in Baden-Württemberg mit den Autoherstellern eröffnet hat.

„Der im Raum stehende Verdacht gegen Autohersteller ändert nichts an den Herausforderungen und Chancen durch den Umbruch in der Autoindustrie“, diese Fragen dürfe man nicht miteinander vermischen.

Kretschmann bekräftigte seine Einwände gegen ein fixes Datum für das Ende des Verbrennungsmotors. Zuvor will der Grünen-Politiker, trotz Kritik aus der eigenen Partei, offene Fragen zum Elektroauto – etwa zur Wirtschaftlichkeit oder der Anzahl der Ladestellen – geklärt wissen. Es sei ihm bewusst, dass beim Umstieg auf das Elektroauto eine riesige Zahl an Jobs auf dem Spiel stehe. „Deshalb darf es beim Ringen zwischen Klimaschutz und Jobs auch nicht zu Verwerfungen kommen. Wir dürfen den Menschen mit radikalen Forderungen keine Angst machen.“

Wichtig sei, dass die deutschen Hersteller im scharfen weltweiten Wettbewerb mithalten könnten. Die deutsche Autoindustrie habe den Trend zum Elektroauto zwar nicht verschlafen, agiere aber im Vergleich etwa zu China „zu zögerlich“. Man müsse aufpassen, nicht überrollt zu werden, so Kretschmann. „Ich will, dass Deutschland auch in zehn oder 20 Jahren noch das Autoland Nummer eins ist.“

Kretschmann zeigte sich erfreut, dass er sich mit der Autoindustrie heute schon über das Ziel einig sei, „und das heißt `zero emission`, also keine Emission mehr vom Auto“.

28.07.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Fokus auf Kerngeschäft Deutsche Bahn beendet Coworking-Abenteuer

Die Deutsche Bahn (DB), die mit finanziellen Defiziten kämpft, wird ihr kostenpflichtiges Angebot "everyworks" für mobile Arbeitsplätze und Meetingräume in Bahnhofsnähe aufgrund geringer Nachfrage einstellen. Ab dem 31. Dezember wird sich das Unternehmen wieder ...

Kanzler-Gipfel DGB fordert Transformationsfonds zur Entlastung der Industrie

Vor dem Industriegipfel mit Bundeskanzler Olaf Scholz fordert DGB-Chefin Yasmin Fahimi die Einrichtung eines Transformationsfonds zur deutlichen Entlastung der energieintensiven Industrien in Deutschland. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ...

Reform des Postgesetzes Deutsche Post begrüßt Pläne

"Selbstbedienungsladen" Weselsky nennt Boni für Bahnvorstände „perverses System“

Statistisches Bundesamt Inlandstourismus legt zu

Analyse E-Paketwagen könnten 632.000 Tonnen CO2 pro Jahr sparen

Stillstand Streik bei der Bahn beginnt

Bericht RWE und EnBW wollen Förderung für Solarmodule aus Europa

Bericht Mittelständler planen erste große Fabrik für E-Benzin

Statistisches Bundesamt Umsatz im Dienstleistungsbereich zurückgegangen

DHL Sendungsmengen in Vorweihnachtszeit auf „sehr hohem Niveau“

Unternehmensnachfolge Interesse so gering wie noch nie

Rechtsruck Jenoptik fürchtet Abwanderung von Fachkräften

Erhebung Einzelhandel blickt etwas optimistischer auf Weihnachtsgeschäft

Zugverkehr Bahn sackt auf schlechteste Pünktlichkeitsrate seit acht Jahren

EnBW Kohleausstieg 2030 in Gefahr

Blockaden Autobranche fürchtet neue Probleme

Statistisches Bundesamt Einzelhandel macht mehr Umsatz

Österreich Signa meldet Insolvenz an

Politikwechsel BDEW sieht keine Zukunft für Gasheizungen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »