Bericht Luftfahrtverband setzt sich für Air Berlin ein
„Wir brauchen keine Bürgschaften und keine Subventionen.“
Berlin – Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und Vorstandschef des Frankfurter Flughafens (Fraport), Stefan Schulte, setzt sich für die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin ein. Das sagte er der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe).
„Ich denke, es ist für Deutschland und NRW gut, wenn wir mehrere Fluggesellschaften im Wettbewerb haben. Wir sind das wirtschaftsstärkste Land Europas, unsere Wirtschaft lebt vom weltweiten Export, also brauchen wir möglichst viele globale Verbindungen – auch durch Air Berlin“, so Schulte.
Wenig würde er allerdings davon halten, wenn Air Berlin Staatshilfen erhielte: „Wir brauchen keine Bürgschaften und keine Subventionen, aber wettbewerbsverzerrende deutsche Sonderlasten müssen weg.“ Damit meint er konkret die deutsche Luftverkehrsabgabe sowie besonders hohe Sicherheitsgebühren, die auf deutsche Airlines entfallen: „Allein die Luftverkehrsteuer belastet Air Berlin mit über 150 Millionen Euro im Jahr.“
Schulte beklagte die insgesamt sehr hohen Belastungen deutscher Fluggesellschaften in Vergleich zu Wettbewerbern: „Der Marktanteil der deutschen Fluggesellschaften an den Flughäfen in Deutschland sank in den letzten fünf Jahren um rund zehn Prozent auf inzwischen nur noch etwas über 50 Prozent. Das liegt auch an den Sonderbelastungen deutscher Airlines. Sie müssen die Luftverkehrsteuer zahlen und tragen einen viel höheren Anteil an den Kosten der Sicherheitsmaßnahmen, die in der Höhe in anderen Ländern nicht fällig werden. Allein diese Belastungen summieren sich für die deutschen Fluggesellschaften auf rund 900 Millionen Euro jährlich.“
26.07.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de