newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Hähnchenschnitzel und Würste auf einem Grill
© über dts Nachrichtenagentur

Studie Umstellung auf Öko-Hähnchenmast schadet der Umwelt

Kritiker bezweifeln die Ergebnisse.

Berlin – Eine komplette Umstellung der Geflügelzucht in Deutschland auf hohe ökologische Standards hätte ungeahnte negative Folgen für Umwelt und Volkswirtschaft: Das ist das Ergebnis einer noch unveröffentlichten Studie der Agrarwissentschaftler Harald von Witzke und Hans-Henning Windhorst, über die die „Welt“ berichtet.

Danach würden die landwirtschaftlichen Einkommen bei einem Übergang zur ökologischen Produktion allein in Deutschland um jährlich 1,1 Milliarden Euro sinken. Gleichzeitig würden die Erzeugungskosten „um deutlich über 100 Prozent“ steigen, auch die Verbraucherpreise würden sich erhöhen.

Die Studie erhebt den Anspruch, erstmals den gesamtgesellschaftlichen Nutzen der Geflügelmast wissenschaftlich zu beleuchten. Ihre Fertigstellung erfolgt wenige Wochen nach der Veröffentlichung eines Sechs-Punkte-Plans der Grünen „für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“. In Auftrag gegeben wurde die Untersuchung vom Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft.

Kritiker bezweifeln die Ergebnisse. „In Deutschland wird heute sehr billiges Fleisch in großen Mengen mit hohen Nebenkosten erzeugt“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Felix Prinz zu Löwenstein, der „Welt“. Die Kosten fielen dann anderswo an, etwa bei der aufwendigen Aufbereitung von Trinkwasser, das durch die intensive Tierzucht belastet sei. „Deshalb ist die konventionelle Geflügelmast in Wirklichkeit sehr teuer. Wir können sie uns auf die Dauer nicht leisten“, so Löwenstein.

Laut der Studie würden die steigenden Preise bei einer Umstellung auf Öko-Hähnchenmast in Deutschland zu höheren Importen führen und so die Fleischerzeugung im Ausland außerhalb der EU anregen. Die schlechtere Futterverwertung dort führe wiederum zu einem höheren Bedarf an Ackerfläche für den Futtermittelanbau, belaste auf diese Weise die Klimabilanz und schmälere die Artenvielfalt.

24.07.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Fokus auf Kerngeschäft Deutsche Bahn beendet Coworking-Abenteuer

Die Deutsche Bahn (DB), die mit finanziellen Defiziten kämpft, wird ihr kostenpflichtiges Angebot "everyworks" für mobile Arbeitsplätze und Meetingräume in Bahnhofsnähe aufgrund geringer Nachfrage einstellen. Ab dem 31. Dezember wird sich das Unternehmen wieder ...

Kanzler-Gipfel DGB fordert Transformationsfonds zur Entlastung der Industrie

Vor dem Industriegipfel mit Bundeskanzler Olaf Scholz fordert DGB-Chefin Yasmin Fahimi die Einrichtung eines Transformationsfonds zur deutlichen Entlastung der energieintensiven Industrien in Deutschland. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ...

Reform des Postgesetzes Deutsche Post begrüßt Pläne

"Selbstbedienungsladen" Weselsky nennt Boni für Bahnvorstände „perverses System“

Statistisches Bundesamt Inlandstourismus legt zu

Analyse E-Paketwagen könnten 632.000 Tonnen CO2 pro Jahr sparen

Stillstand Streik bei der Bahn beginnt

Bericht RWE und EnBW wollen Förderung für Solarmodule aus Europa

Bericht Mittelständler planen erste große Fabrik für E-Benzin

Statistisches Bundesamt Umsatz im Dienstleistungsbereich zurückgegangen

DHL Sendungsmengen in Vorweihnachtszeit auf „sehr hohem Niveau“

Unternehmensnachfolge Interesse so gering wie noch nie

Rechtsruck Jenoptik fürchtet Abwanderung von Fachkräften

Erhebung Einzelhandel blickt etwas optimistischer auf Weihnachtsgeschäft

Zugverkehr Bahn sackt auf schlechteste Pünktlichkeitsrate seit acht Jahren

EnBW Kohleausstieg 2030 in Gefahr

Blockaden Autobranche fürchtet neue Probleme

Statistisches Bundesamt Einzelhandel macht mehr Umsatz

Österreich Signa meldet Insolvenz an

Politikwechsel BDEW sieht keine Zukunft für Gasheizungen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »