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Leichtathletik Ariane Friedrich enttäuscht beim Comeback

Nur 1,84 Meter beim Meeting in Hustopece – “Ich wollte einfach zu viel am Anfang”.

Hustopece – Sekundenlang lag Ariane Friedrich scheinbar fassungslos auf der Hochsprungmatte in der mährischen Kleinstadt Hustopece. Nach 13 quälend langen Monaten Verletzungspause wegen eines Achillessehnenrisses war das Comeback der WM-Dritten von 2009 schon nach 40 Minuten vorbei. Ein Fehler und ein gültiger Versuch über die Anfangshöhe von 1,84 Meter, danach dreimal 1,87 Meter gerissen: “Sehr geschockt und traurig” packte die 28-Jährige ihre Sachen zusammen. “Ich habe schon auf 1,90 Meter und höher gehofft.”

Friedrichs Trainer und Manager Günter Eisinger nahm den verpatzten ersten Auftritt seines Schützlinges weitaus gelassener zur Kenntnis. “Wir hatten doch nicht angekündigt, Weltrekord springen zu wollen”, sagte er der Nachrichtenagentur dapd. “Dieser Wettkampf war enorm wichtig für Ariane. Sie wird Schritt für Schritt nach vorne machen. Wir haben 15 Monate Geduld bewiesen und werden jetzt die Geduld nicht verlieren. Gedanken hätte ich mir gemacht, wenn es Probleme mit dem Fuß gegeben hätte.”

Der bereits im Training zuvor ausgiebig belastete linke Fuß bereitete Ariane Friedrich zum Glück keine Probleme, eher die eigene Erwartungsdruck. “Ich wollte ein ganz tolles Comeback feiern, aber das war vielleicht genau der Fehler. Ich wollte einfach zu viel am Anfang”, räumte die 2,06-Meter-Springerin ein. Nachdem sie beim Einspringen einen glänzenden Eindruck hinterlassen hatte, wählte Eisinger 1,84 Meter als Einstiegshöhe. “Das hätten wir doch nie getan, wenn wir nicht von Arianes Stärke überzeugt gewesen wären”, sagte der Coach. Dann aber passierte gleich ein technischer Fehler im ersten Versuch. “Der hat Ariane unruhig gemacht.”

Am Ende setzte Günter Eisinger auf Zweckoptimismus und den Trost von Hustopece-Siegerin Swetlana Schkolina (Russland/1,95 Meter). “Die Russen haben uns von einem Sprichwort erzählt, wonach ein großes Comeback immer mit einem vergeigten Wettkampf beginnen würde”. Zudem sei die russische Weltmeisterin Anna Tschitscherowa vor Jahren nach langer Verletzung auch mit 1,84 Meter zurück gekehrt. “Die 1,90 Meter hat Ariane drin, und aufgeschoben ist nicht aufgehoben”, sagte Eisinger.

Vielleicht gelingt es schon am kommenden Samstag in Arnstadt, diese Marke zu knacken. Die aus Thüringen stammende Friedrich will beim Traditionsmeeting trotz des misslungenen Auftakts in das Olympiajahr antreten und danach in der Halle noch zweimal (internationales Meeting sowie Hallen-DM) in Karlsruhe springen. Die Entscheidung, eine verkürzte Hallensaison zu bestreiten, bezeichnete Eisinger als “sehr wertvoll”, denn dabei sammelt sein Schützling zu Beginn des Olympiajahres offenbar dringend nötige Wettkampfpraxis. Ein erfolgreiches Abschneiden bei den Olympischen Spielen in London bleibt das große Ziel. Friedrich sagt: “Die Olympische Medaille ist trotz meiner heutigen Leistung mein Traum.”

29.01.2012 - dapd / newsburger.de

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