newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Hans Peter Doskozil
© über dts Nachrichtenagentur

Islamisierung auf dem Balkan Österreichs Verteidigungsminister appelliert an Deutschland

Ein solches Übergewicht könne nicht im Interesse der Europäer liegen.

Wien – Österreich hat vor einer stärkeren Präsenz von türkischen Soldaten bei Nato-Einsätzen auf dem Balkan gewarnt und gleichzeitig an Deutschland appelliert, beim Engagement nicht nachzulassen.

„Wir sehen auf dem Balkan eine schleichende Islamisierung. Ich betrachte diese Entwicklung mit großer Sorge“, sagte Österreichs Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil der „Welt“. Das Gewicht der EU auf dem Balkan schwinde, während die Türkei und Saudi-Arabien ihren Einfluss ausbauten.

Doskozil weiter: „Ankara wird im Kosovo, Bosnien, Albanien und auch in Serbien immer einflussreicher. Es wäre wegen dieser Entwicklung aus meiner Sicht nicht vertretbar, dass die Türkei im Rahmen von Nato-Einsätzen demnächst möglicherweise immer mehr Truppen am Balkan stellen wird.“ Ein solches Übergewicht könne nicht im Interesse der Europäer liegen.

Doskozil forderte von der deutschen Bundesregierung, sich weiterhin am Balkan militärisch zu engagieren: „Deutschland und andere Staaten dürfen in ihrem Engagement am Balkan nicht nachlassen, damit das Gleichgewicht der Kräfte und die Stabilisierung der Demokratie in der Region nicht gestört werden.“

Hintergrund: Österreich, das selbst nicht der Verteidigungsallianz angehört, ist derzeit im Rahmen der so genannten Partnerschaft für den Frieden mit etwa 700 Soldaten in Nato-Einsätzen auf dem Balkan vertreten. Da Ankara aber wegen Kritik aus Wien an der Politik des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan eine weitere Teilnahme Österreichs an den Partnerschaftsprogrammen blockiert, könnte die Zahl langfristig zurückgehen und die Lücke von anderen Staaten ausgefüllt werden müssen.

Die autorisierten Zitate von Minister Doskozil im Wortlaut: „Wir sehen auf dem Balkan eine schleichende Islamisierung. Ich betrachte diese Entwicklung mit großer Sorge. Das Gewicht der EU auf dem Balkan schwindet. Dagegen bauen die Türkei und Saudi Arabien ihren Einfluss aus. Ankara wird im Kosovo, Bosnien, Albanien und auch in Serbien immer einflussreicher. Es wäre wegen dieser Entwicklung aus meiner Sicht nicht vertretbar, dass die Türkei im Rahmen von Nato-Einsätzen demnächst möglicherweise immer mehr Truppen am Balkan stellen wird. Ein solches Übergewicht kann nicht im Interesse der Europäer liegen. Deutschland und andere Staaten dürfen in ihrem Engagement am Balkan nicht nachlassen, damit das Gleichgewicht der Kräfte und die Stabilisierung der Demokratie in der Region nicht gestört werden.“

27.06.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krichbaum Fundamentale Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit nötig

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben auf ihrem Sondergipfel an diesem Donnerstag die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas diskutiert. Hierzu äußerte sich der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gunther Krichbaum. ...

Hofreiter Revolutionsgarde des Iran als Terrororganisation einstufen

Der Politiker der Grünen, Anton Hofreiter, hat sich dafür ausgesprochen, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation zu klassifizieren. Als Vorsitzender des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten unterstützte er am Donnerstag im rbb24 Inforadio eine ...

Gesetzesvorhaben Europapolitiker fordert weniger Regulierung und Bürokratie

Bündniss USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen

Pazifikflotte Putin will Russlands Atom-U-Bootflotte erweitern

Polen Parlament bestätigt Tusk als künftigen Regierungschef

Regierungswechsel in Polen Link sieht Chance für EU

Gentechnik-Novelle Keine Mehrheit unter EU-Ländern

CDU Kretschmer will mehr Engagement für ostdeutsche Braunkohlereviere

Integration CDU drängt wegen hoher Flüchtlingszahlen auf Drittstaatenlösung

Niger Verteidigungsministerium sieht sich bei Mali-Abzug im Zeitplan

SPD-Parteitag Sánchez warnt vor Abbau des Sozialstaats

Ukraine Borrell will Luftabwehr stärken

SPD-Parteitag Scholz will Ukraine-Hilfe notfalls ausweiten

Klimaschutz Einigung auf EU-Gebäuderichtlinie – Bauwirtschaft erleichtert

Russland Putin will bei Präsidentschaftswahlen erneut antreten

Investitionsbank Spaniens Wirtschaftsministerin soll neue EIB-Präsidentin werden

"Feministische Außenpolitik" Iranische Frauenrechtlerin Alinejad enttäuscht von Baerbock

Umfrage Mehrheit für Einsparungen bei Bürgergeld und Ukraine-Hilfe

Israel Welternährungsprogramm fürchtet Hungersnot in Gaza

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »