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Korea-Konflikt Deutsche Außenpolitiker glauben nicht an Krieg

Kriegsrhetorik vor allem innenpolitisch motiviert.

München/Köln – Die Kriegsrhetorik des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un ist nach Ansicht deutscher Außenpolitiker vor allem innenpolitisch motiviert. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), sagte dem Magazin „Focus“ am Samstag vorab: „Kim Jong Un muss beweisen, dass er die richtige Wahl seines Vaters war.“

Gleichwohl wird die Zuspitzung der Lage auf der koreanischen Halbinsel mit Besorgnis gesehen. Der FDP-Außenpolitiker Rainer Stinner sagte dem Blatt: „Ein Krieg auf der koreanischen Halbinsel hätte unabsehbare Folgen, die weit über die Region hinausreichen würden.“ Allerdings wisse Nordkorea, „dass ein Erstschlag auf Seoul zu seiner Vernichtung führen und das Ende des kommunistischen Regimes bedeuten würde“. Der FDP-Außenpolitiker ist der Meinung: „Der Selbsterhaltungstrieb ist zu groß, um das zu riskieren.“

Hartmut Koschyk, Mitglied der deutsch-koreanischen Parlamentariervereinigung, sieht als einzigen Ausweg aus der Krise, dass China und die USA den Konflikt gemeinsam entschärfen. Über Kim Jong Un sagte der CSU-Politiker dem Magazin: „Er hat überzogen. Dieser junge Mann verscherzt sich alles, weil er nicht begreift, dass er sich in einer dialogwilligen Umgebung befindet.“

Ähnlicher Ansicht ist der Asienexperte der SPD-Fraktion, Johannes Pflug, der davon ausgeht, dass die Konfrontation noch bis zum 15. April andauern könnte, dem Geburtstag des nordkoreanischen Staatsgründers Kim Il Sung (1912-1994). Pflug sagte im Deutschlandfunk, bis zu diesem Datum seien auch Raketentests der Nordkoreaner denkbar, anschließend werde es jedoch vermutlich zu einer Deeskalation kommen. Dann werde sicher auch die gemeinsame Sonderwirtschaftszone Kaesong wieder in Betrieb genommen.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich in den letzten Wochen verschärft. Nordkorea drohte Südkorea, Japan und den USA mit Krieg. Unlängst legte Nordkorea den ausländischen Botschaften in Pjöngjang die Evakuierung nahe, weil deren Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden könne.

06.04.2013 - dapd / newsburger.de

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