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USA Heusgen fürchtet Folgen zweiter Trump-Amtszeit

Trump keine wahrer Demokrat.

Berlin – Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, äußert seine Besorgnis über eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Er warnt davor, sich Illusionen hinzugeben und betont, dass man sich warm anziehen müsse. Heusgen beschreibt Trump als keinen wahren Demokraten. Im Fall einer erneuten Wahl rät er dazu, sich so zu arrangieren, wie es auch die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel getan hat. Deutschland könne nicht sagen, dass es mit diesem US-Präsidenten nichts zu tun haben wolle. Heusgen empfiehlt dem aktuellen Bundeskanzler Olaf Scholz, Kontakte zur republikanischen Partei zu suchen und darauf aufzubauen.

Im Falle einer Wahl Trumps geht der Diplomat davon aus, dass die USA ihre Unterstützung im Ukraine-Konflikt reduzieren könnten. Heusgen glaubt, dass Trump argumentieren würde, dass die europäische Sicherheit bei Russlands Angriff auf die Ukraine auf dem Spiel steht und deshalb die Europäer die Hauptlast tragen müssten. Daher fordert Heusgen, dass Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erfüllen müsse. Denn auch zukünftige US-Präsidenten, die transatlantischer denken als Trump, würden verlangen, dass sich Europa in erster Linie eigenverantwortlich um seine Sicherheit kümmert. Heusgen stellt die Frage, wie man einem Durchschnittsamerikaner erklären solle, dass die USA 3,5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben und Deutschland bei vergleichbarem Lebensstandard nur 1,5 Prozent. Er argumentiert, dass dies nicht nachhaltig ist.

In einer aktuellen Umfrage des Instituts Siena für die „New York Times“ geben etwa gleich viele Wahlberechtigte an, für Trump bzw. für Biden stimmen zu wollen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Stimmen bei der indirekten Wahl über Wahlmänner nicht rein proportional gewertet werden. Bei der Wahl 2016 hatte Hillary Clinton zum Beispiel deutlich mehr Stimmen als Donald Trump erhalten, verlor jedoch trotzdem die Wahl.

Auch Ex-Vizekanzler Sigmar Gabriel warnt vor den Gefahren einer möglichen zweiten US-Präsidentschaft von Donald Trump. Er betont, dass es dann niemanden mehr gäbe, der ihn bremsen könnte. Gabriel geht davon aus, dass Trump alle wichtigen Positionen mit absolut loyalen Anhängern besetzen würde, was er aus seiner ersten Amtszeit gelernt habe.

Der ehemalige Außenminister ist der Ansicht, dass Trump seine außenpolitischen Pläne fortsetzen und das US-Engagement in der NATO reduzieren würde. Gabriel warnt davor, dass dies Europa alleinlassen würde und potenzielle Angreifer ermutigt würden, die Abwehrbereitschaft zu testen. Er argumentiert, dass es sicher noch zehn Jahre dauern würde, bis Europa sich selbst verteidigen kann. Daher fordert Gabriel, dass Europa unabhängiger wird und wirtschaftlich, politisch und militärisch stärker agiert. Er betont, dass dies das wichtigste außenpolitische Ziel Deutschlands sein sollte. Insbesondere nennt er die Bedeutung einer Verbesserung der Beziehungen zu Frankreich in diesem Zusammenhang.

09.08.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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