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Bernd Lucke
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Lucke Neue D-Mark würde um 30 Prozent aufwerten

„Das kann zum Kollaps des Finanzsystems in Europa führen.“

Berlin – Der Vorsitzende der „Allianz für Fortschritt und Aufbruch“ (Alfa), Bernd Lucke, ist auf deutliche Distanz zu den eurokritischen Positionen seiner früheren Partei, der Alternative für Deutschland (AfD), gegangen.

Die AfD-Chefin Frauke Petry wolle den sofortigen Ausstieg Deutschlands aus dem Euro. Es sei aber „nicht verantwortbar, leichtfertig einen Euro-Austritt Deutschlands zu fordern, ohne zu wissen, wie es geht“, sagte Lucke dem „Handelsblatt“.

Ein solcher Schritt würde nach Luckes Einschätzung europaweit zu einer Bankenkrise führen. Denn die D-Mark würde gegenüber dem Euro aufwerten. „Das hätte die Konsequenz, dass jeder in der Rest-Euro-Zone sein Geld abheben würde, um es dann in D-Mark umzutauschen, gegebenenfalls durch deutsche Strohmänner.“ Einen solchen Aufwertungsgewinn von schätzungsweise 30 Prozent werde sich niemand entgehen lassen wollen. „Das kann zum Kollaps des Finanzsystems in Europa führen“, so Lucke.

Die AfD, deren Vorsitzender Lucke früher war, fordert dagegen die Wiedereinführung nationaler Währungen oder die Schaffung kleinerer und stabilerer Währungsverbünde. „Die Wiedereinführung der DM darf kein Tabu sein“, heißt es in dem im April 2013 verabschiedeten Programm.

Lucke hält eine Euro-Auflösung zwar für die „optimale Lösung“, aber es sei der „schwierigste Weg“. „Technisch am einfachsten wäre es, wenn die Südländer aus dem Euro ausscheiden“, sagte er. Abwertungskandidaten wie Griechenland profitierten schließlich auch von einem solchen Schritt.

Eine Rückkehr zur D-Mark, wie dies im Alfa-Programm gefordert wird, sieht Lucke allenfalls als „letzte Option“, weil das Gebot zu respektieren sei, dass der Euro eine Stabilitätsgemeinschaft sein soll.

„Wenn das nicht der Fall ist und der Euro zur Weichwährung wird, hat schon das Bundesverfassungsgericht eindeutig festgestellt, dass Deutschland dann das Recht hat, den Euro zu verlassen“, sagte er. Es sei aber „technisch ein sehr schwieriger Schritt und ich würde ihn gerne vermeiden“.

20.07.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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