newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Griechisches Parlament
© über dts Nachrichtenagentur

Griechenland Varoufakis erteilt Syriza-Rebellen eine Absage

„Es wäre keine sinnvolle Kombination.“

Athen – Griechenlands früherer Finanzminister Janis Varoufakis wird sich nicht den abtrünnigen Syriza-Abgeordneten anschließen, die eine neue Linkspartei unter dem Namen „Einheit des Volkes“ gegründet haben. „Uns verbinden viele Gemeinsamkeiten und Sympathien. Ich mag sie, und ich glaube, sie mögen mich. Aber ich glaube, unter politischen Gesichtspunkten sind wir zu weit auseinander. Es wäre keine sinnvolle Kombination“, sagte Varoufakis im Interview mit der „Welt“.

Seine wichtigste Differenz mit den linken Rebellen in der Regierungspartei Syriza betreffe Griechenlands Verbleib im Euro: „Für sie ist der Rückkehr zur Drachme eine Frage der Ideologie. Sie sind Sozialisten, und damit sympathisiere ich. Aber die Drachme hatten wir schon, und damals war Griechenland auch kein sozialistisches Land. Ich halte es für besser, im Euro zu bleiben, wenn auch nicht um jeden Preis. Aber ich bin ganz sicher nicht dafür, um jeden Preis zur Drachme zurückzukehren. Währungen sind kein Selbstzweck.“

Mit Varoufakis verlieren die linken Kritiker des bisherigen Premiers Alexist Tsipras ein wichtiges mögliches Zugpferd. Varoufakis hatte die Entscheidung für oder gegen die neue Linkspartei bisher offengehalten. Am 20. September finden in Griechenland Neuwahlen statt; der ehemalige Finanzminister Varoufakis genießt wegen seines Rücktritts aus der Regierung Tsipras große Popularität in Griechenland. Er hatte sein Amt im Juli aufgegeben, weil er Tsipras` Entscheidung nicht mittragen wollte, die EU-Reformforderungen anzunehmen, die Griechenlands Wähler kurz zuvor in einem Referendum abgelehnt hatten.

Auf die Frage, ob er noch einmal in ein Kabinett unter Tsipras eintreten würde, antwortete Varoufakis: „Man sollte niemals nie sagen. Auf persönlicher Eben habe ich immer noch gute Beziehungen zu Alexis und vielen anderen innerhalb von Syriza. Ob ich in eine Regierung eintreten würde, würde ich von einem einfachen Kriterium abhängig machen: Ist ihre Wirtschaftspolitik tragbar?“

Das betreffe insbesondere die neuen Kredite für Griechenland im Rahmen des gerade beschlossenen dritten Hilfspaketes. „Wenn ich neue Kredite aufnehme, frage ich mich, ob ich sie zurückzahlen kann. Das ist nur vernünftig. Und wenn ich das nicht glaube, nehme ich den Kredit nicht auf. Ich glaube nicht, dass dieses Hilfspaket funktionieren kann. Und ich bin sicher, dass niemand das glaubt – einschließlich Wolfgang Schäuble und Christine Lagarde.“

23.08.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krichbaum Fundamentale Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit nötig

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben auf ihrem Sondergipfel an diesem Donnerstag die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas diskutiert. Hierzu äußerte sich der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gunther Krichbaum. ...

Hofreiter Revolutionsgarde des Iran als Terrororganisation einstufen

Der Politiker der Grünen, Anton Hofreiter, hat sich dafür ausgesprochen, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation zu klassifizieren. Als Vorsitzender des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten unterstützte er am Donnerstag im rbb24 Inforadio eine ...

Gesetzesvorhaben Europapolitiker fordert weniger Regulierung und Bürokratie

Bündniss USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen

Pazifikflotte Putin will Russlands Atom-U-Bootflotte erweitern

Polen Parlament bestätigt Tusk als künftigen Regierungschef

Regierungswechsel in Polen Link sieht Chance für EU

Gentechnik-Novelle Keine Mehrheit unter EU-Ländern

CDU Kretschmer will mehr Engagement für ostdeutsche Braunkohlereviere

Integration CDU drängt wegen hoher Flüchtlingszahlen auf Drittstaatenlösung

Niger Verteidigungsministerium sieht sich bei Mali-Abzug im Zeitplan

SPD-Parteitag Sánchez warnt vor Abbau des Sozialstaats

Ukraine Borrell will Luftabwehr stärken

SPD-Parteitag Scholz will Ukraine-Hilfe notfalls ausweiten

Klimaschutz Einigung auf EU-Gebäuderichtlinie – Bauwirtschaft erleichtert

Russland Putin will bei Präsidentschaftswahlen erneut antreten

Investitionsbank Spaniens Wirtschaftsministerin soll neue EIB-Präsidentin werden

"Feministische Außenpolitik" Iranische Frauenrechtlerin Alinejad enttäuscht von Baerbock

Umfrage Mehrheit für Einsparungen bei Bürgergeld und Ukraine-Hilfe

Israel Welternährungsprogramm fürchtet Hungersnot in Gaza

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »