Bundeswehrverband Marine hat oft kein Internet
Thiele kritisierte diese Praxis als vernunftbeleidigend.
Berlin – Der Bundeswehrverband hat den mangelhaften Internetzugang bei den Schiffen der Deutschen Marine angeprangert. Der Internet-Ausbau wurde vor Jahren versprochen, aber bis auf die Fregatte Bayern haben keine anderen Schiffe einen funktionierenden Internetzugang für die Menschen an Bord, um Verbindung mit ihren Familien zu halten, so das Vorstandsmitglied Marco Thiele vom Bundeswehrverband in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Während der monatelangen Auslandseinsätze auf den Weltmeeren gibt es für die meisten Soldaten noch immer keine Möglichkeit, über Online-Dienste Kontakt in die Heimat aufzunehmen. Im Gegensatz zu anderen Ländern nutzen die Soldaten der Deutschen Marine noch immer das Satellitentelefon auf dem Oberdeck, um eine Verbindung zur Heimat herzustellen. Thiele kritisierte diese Praxis als vernunftbeleidigend.
Der Bundeswehrverband befürwortet eine bessere Internetversorgung bei der Marine, um die Attraktivität des Dienstes zu erhöhen. „Ein junger Mensch läuft mittlerweile sein ganzes Leben mit dem Smartphone herum. Dem kannst du vielleicht noch erklären, dass er mehrere Monate nicht zu Hause ist, wenn er zur See fährt. Aber nicht, dass er monatelang auf das Smartphone und die Kommunikation damit verzichten muss“, sagte Thiele. Eine solche Möglichkeit würde auch die Nachwuchsgewinnung erleichtern.
Das Verteidigungsministerium begründet den langsamen Ausbau mit technischen und operativen Einschränkungen bei der Nutzung der Satellitensysteme, die für das Internet an Bord dringend notwendig sind. Der Ausbau von frei verfügbarem Internet für Marine-Soldaten wird laut des Bundesverteidigungsministeriums noch Jahre in Anspruch nehmen.
07.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.