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"Pranger-Portal" Amadeu-Antonio-Stiftung verteidigt „Meldestelle Antifeminismus“

Fehler in der Kommunikation eingeräumt.

Berlin – Die Amadeu-Antonio-Stiftung wehrt sich gegen den Vorwurf, mit der „Meldestelle Antifeminismus“ ein „Pranger-Portal“ zu schaffen. Wie die Initiatorin des Projektes, Judith Rahner, dem „Tagesspiegel“ mitteilte, handele es sich vielmehr um eine Meldestelle für Betroffene. Allerdings räumte sie Fehler in der Kommunikation ein, insbesondere bezüglich der Veröffentlichung von Namen von Prominenten und Medien in der Chronik. „Das war von uns missverständlich dargestellt. In der Meldemaske dürfen keine personenbezogenen Daten dargestellt werden. Darauf haben wir jetzt nochmal ausdrücklich hingewiesen.“ Alle Meldungen würden anonymisiert, so Rahner. Das gelte auch für Medien. „Nochmal: Wir sind kein Petz-Portal.“

Bisher hatte die Website angegeben, dass „grundsätzlich keine Klarnamen oder persönlichen Daten anderer Personen mitgeteilt werden sollen, sofern es sich nicht um Personen öffentlichen Interesses handelt“. Das Bundesfamilienministerium hatte dies zunächst bestätigt. Rahner betonte jedoch die Unabhängigkeit der Stelle von Regierungsstellen und erklärte: „Wir sind keine Chronik des Ministeriums, wir stimmen uns nicht mit dem Ministerium ab. Wir sind eine zivilgesellschaftliche Organisation, die für ein Konzept Geld bekommen hat.“

Die Amadeu-Antonio-Stiftung sieht den Antifeminismus als Schwelle zu rechtem Gedankengut. Es sei für Rechtsextremisten heute zum Beispiel sehr einfach, gegen Transpersonen zu hetzen und damit „Anschluss bis in die Mitte der Gesellschaft zu bekommen“, sagte Rahner. „Die sexistischen Grundhaltungen, die es in einer patriarchalen Gesellschaft gibt, sind der Nährboden, auf dem weitere autoritäre Haltungen gedeihen.“ Es gehe dabei nicht um den alltäglichen Sexismus, sondern „ganz gezielt darum, feministische Stimmen mundtot zu machen“.

Die Meldestelle wurde ins Leben gerufen, um auf Antifeminismus und sexistische Gewalt im Netz aufmerksam zu machen und Betroffenen zu helfen. Rahner betonte, dass es sich hierbei um ein wichtiges Thema handele und viele erschütternde Fälle bekannt seien. Von Shitstorms im Internet bis hin zu Morddrohungen sei alles dabei. Die Amadeu-Antonio-Stiftung habe daher beschlossen, aktiv zu werden und eine Meldestelle einzurichten.

Auf die Frage, ob das Projekt nicht kontraproduktiv sein könnte, sagte Rahner: „Die Rechten hassen uns sowieso und wir werden trotzdem unsere Arbeit machen. Ich bin zutiefst von der Richtigkeit dieser Meldestelle überzeugt.“ Man wolle sie künftig aber besser erklären: „Wir sind ein innovatives Projekt, da kann nicht von Anfang an alles perfekt sein.“

22.02.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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