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Tennis Baghdatis erhält Rabatt fürs Zertrümmern seiner Schläger

Tennisprofi aus Zypern haut vier Rackets nacheinander kaputt.

Melbourne – Schläger zu zertrümmern, ist im Tennis gang und gäbe. Im Jahr 2000 musste der Kroate Goran Ivanisevic bei einem Turnier in Brighton sogar einmal aufgeben, weil er kein Arbeitsgerät mehr zur Verfügung hatte. Der Wimbledonsieger hatte alle seine drei Schläger zerlegt. Marcos Baghdatis war jetzt besser vorbereitet. Er hatte genug Material mitgebracht, um das Match gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka zu Ende zu spielen – obwohl er gleich an vier Schlägern seinen Ärger ausließ.

Am Tag nach der 6:7 (3:7), 4:6, 7:5, 1:6-Niederlage erhielt der Zyprer für das Vergehen einen Mengenrabatt: Baghatis wurde nur mit 1.250 Dollar zur Kasse gebeten, obwohl pro Schläger eigentlich 800 Dollar fällig werden. Der emotionale Südeuropäer bekam mildernde Umstände, weil er die vier Rackets nicht über die gesamte Spieldauer verteilt zertrümmerte, sondern hintereinander. “Ich habe so was nie getan. Ich bin beeindruckt”, kommentierte Serena Williams.

Baghdatis lag mit zwei Sätzen und einem Break zurück, als er beim Seitenwechsel erst den gerade eingesetzten Schläger seinen Furor spüren ließ. Er reichte das Wrack einem Balljungen, holte den nächsten Schläger aus der Tasche, um auch diesen kaputt zu hauen. Bei den nächsten beiden machte er sich erst gar nicht die Mühe, sie aus der Plastikhülle zu holen, bevor er sie dem Crashtest unterzog.

Die Aktion fand bei Kollegen und Kolleginnen durchaus Verständnis. “Ich wusste es nicht, aber ich bin nicht überrascht. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon mal im Match einen zertrümmert hätte, aber es muss ein gutes Gefühl sein: Einfach alles rauslassen”, philosophierte etwa Maria Sharapowa.

Zeitgleich mit dem zornigen Zyprer zwecktentfremdete auch David Nalbandian seinen Schläger. Im Fünfsatzkrimi gegen den US-amerikanischen Marathonmann John Isner ließ der Argentinier dreimal nach ärgerlichen Fehlern den Schläger fliegen. Beim folgenschwersten Lapsus beließ es Nalbandian aber bei einer verbalen Attacke – gegen den Unparteiischen.

Es stand 8:8 im entscheidenden Durchgang, der Argentinier hatte Breakball, als der Linienrichter Isners ersten Aufschlag Aus wertete. Stuhlschiedsrichter Kader Nouni überstimmte seinen Assistenten und verweigerte Nalbandian auch den Einsatz des vom Spieler geforderten Hawkeyes. Fernsehaufnahmen bewiesen, dass der Ball wirklich im Aus gelandet war. Isner, der früher im Match ebenfalls wegen Zertrümmern seines Spielgeräts eine Verwarnung erhalten hatte, gewann schließlich nach 4:48 Stunden mit 4:6, 6:3, 2:6, 7:6 (7:5), 10:8. Auf dem Strafenkonto war Nalbandian anschließend mit stolzen 8.000 Dollar dabei, Isner mit 800.

Um den Rekord in Sachen Schlägerschrott zu brechen, müssen Baghdatis und Konsorten aber noch oft Hand anlegen. Der Russe Marat Safin, der 2005 bei den Australian Open siegte, schätzte seine Crash-Quote in zwölf Profijahren auf 700. “Zum Glück habe ich sie umsonst bekommen”, sagte Safin.

19.01.2012 - dapd / newsburger.de

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