Ethikrat KI darf „menschliche Entfaltung“ nicht vermindern
Experten sprechen sich für klare Begrenzungen aus.
Berlin – Der Deutsche Ethikrat hat in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme Empfehlungen für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) herausgegeben. Die Experten sprechen sich dabei für klare Begrenzungen aus und betonen, dass KI die „menschliche Entfaltung“ nicht beeinträchtigen dürfe und den Menschen nicht ersetzen dürfe. Der stellvertretende Vorsitzende des Ethikrats, Julian Nida-Rümelin, unterstreicht zudem, dass KI-Anwendungen menschliche Intelligenz, Verantwortung und Bewertung nicht ersetzen können.
Die Empfehlungen des Ethikrates beziehen sich auf vier Anwendungsbereiche: Medizin, schulische Bildung, öffentliche Kommunikation und Meinungsbildung sowie öffentliche Verwaltung. Im Bereich Medizin fordert der Ethikrat unter anderem eine Qualitätssicherung bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Produkten sowie die Vermeidung ärztlicher Kompetenzverluste. Für den Einsatz von KI in der schulischen Bildung empfiehlt der Ethikrat, dass sich dieser an grundlegenden Bildungsvorstellungen orientieren sollte und sich auf Elemente beschränken sollte, die nachweislich die Kompetenzen und sozialen Interaktionen der Schüler erweitern und die Persönlichkeitsbildung fördern.
Im Bereich der öffentlichen Kommunikation und Meinungsbildung empfiehlt der Ethikrat unter anderem, Regeln für Online-Plattformen hinsichtlich der Auswahl und Moderation von Inhalten sowie personalisierter Werbung und Datenhandel weiterzuentwickeln. Der Aufbau einer digitalen Kommunikationsinfrastruktur in öffentlich-rechtlicher Verantwortung sollte erwogen werden. Für den Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung rät der Ethikrat zu Ansätzen, die vor Diskriminierung schützen und dem blinden Befolgen maschineller Empfehlungen vorbeugen. Einzelfallbetrachtungen sowie Einsichts- und Einspruchsrechte von Betroffenen sollten gewährleistet werden.
Bei der Anwendung von KI in der Arbeit von Gefahrenabwehrbehörden sollten gesellschaftliche Aushandlungsprozesse über ein angemessenes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen solcher Ansätze geführt werden, so die Experten. Die Empfehlungen des Ethikrates zeigen auf, dass KI zwar ein enormes Potenzial besitzt, jedoch auch klare Begrenzungen benötigt, um eine menschliche Entfaltung und die Wahrung von Grundrechten zu gewährleisten.
20.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
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