Studie Zusammenlegung von Polizeiposten führt zu mehr Kriminalität
Mehr Autodiebstähle und Wohnungseinbrüche.
Fürth/Halle – Eine gemeinsame Studie des Ifo-Instituts und des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zeigt, dass die Zusammenlegung von kleineren Polizeidienststellen in Baden-Württemberg zu einem Anstieg der Kriminalität in den betroffenen Gebieten geführt hat. Die Studie, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Schließung von Polizeiposten zu einem Anstieg von Autodiebstählen um 18 Prozent und Wohnungseinbrüchen um zwölf Prozent führte.
Sebastian Blesse, stellvertretender Leiter des Ifo-Zentrums für Soziale Marktwirtschaft in Fürth, betonte, dass die Zunahme nicht auf veränderte Einsatzstrategien der Polizei oder auf eine geringere Inhaftierung von Kriminellen zurückzuführen sei. Vielmehr zeige sich, dass die Sichtbarkeit von lokalen Polizeiposten zur Abschreckung beitrage und somit zur Kriminalitätsbekämpfung beitrage.
Die Studie zeigt auch, dass die Schließung von Polizeiposten, die zuvor eine hohe Aufklärungsrate von Verbrechen hatten, zu einem Anstieg von Autodiebstählen um 30 Prozent in den betroffenen Regionen führte. Bei der Schließung von Polizeiposten mit einer niedrigeren Aufklärungsrate betrug der Anstieg lediglich 16 Prozent.
Unterschiede zeigten sich auch zwischen Schließungen von Polizeiposten in Wohngebieten und im Ortszentrum: Werden Polizeiposten in Wohngebieten geschlossen, passieren mehr Wohnungseinbrüche. Befanden sich die Posten hingegen im Ortszentrum, zum Beispiel im Rathaus oder auf dem örtlichen Marktplatz, blieb die Zahl der Wohnungseinbrüche nach der Schließung gleich.
Die Studie basiert auf Daten einer umfassenden Reform der Polizeiorganisation in Baden-Württemberg. Bis zum Reformjahr 2004 waren die lokalen Polizeieinheiten stark dezentral organisiert. Rund ein Polizeiposten kam dabei im Schnitt auf jede zweite Gemeinde. Bei der Reform legte die Landesregierung mehr als 200 kleinere Polizeidienststellen zusammen. Verwendet wurden den Instituten zufolge polizeiliche Kriminalstatistiken, die das Landeskriminalamt in Baden-Württemberg den Autoren zur Verfügung gestellt hat.
22.03.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.
Mitglieder der Protestgruppe "Letzte Generation" sollen in den letzten Jahren laut dem Bundeskriminalamt (BKA) rund 1.200 Straftaten verübt haben, so ein vertrauliches Lagebild. ...
Das Landgericht Rottweil hat eine Klage gegen einen deutschen Impfstoffhersteller wegen eines behaupteten Impfschadens abgewiesen. Das teilte das Gericht am Mittwoch mit. ...