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Drogenfund nach "Shiny Flakes"-Razzia
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"Shiny Flakes" 38 Hausdurchsuchungen nach Drogenfund in Leipzig

Fünf weitere Haftbefehle seien erlassen worden.

Leipzig – Nach dem Auffliegen des Online-Drogenhändlers „Shiny Flakes“ hat es bislang bundesweit 38 weitere Hausdurchsuchungen gegeben, unter anderem in Berlin, NRW, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern. Dabei seien fünf weitere Haftbefehle erlassen worden, sagte Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz am Donnerstag bei einer Präsentation des Drogenfunds.

„Shiny Flakes“ habe tausende Kunden in der ganzen Welt gehabt. Die Ermittlungen seien monatelang unter größter Geheimhaltung abgelaufen. Nicht einmal der stellvertretende Polizeipräsident sei vorab informiert gewesen. Ab März 2014 hatte es nach Angaben der Staatsanwaltschaft erste Hinweise gegeben, dass Drogen-Pakete aus dem Großraum Leipzig im großen Stil ohne richtige Absenderangabe verschickt wurden.

Erstmals aufmerksam wurden die Behörden, als zwei Briefsendungen mit Drogen nicht ausreichend frankiert waren und an die falschen Absenderadressen zurückgingen. Die Polizei hatte schließlich mehrere Paketstationen observiert und den Verdächtigen ermittelt.

Der 20-jährige mutmaßliche Betreiber des Online-Drogenkaufhaus sei bislang polizeilich nicht aufgefallen und „äußerst konspirativ“ vorgegangen. Er habe Server im Ausland und ein professionelles Warenwirtschaftssystem benutzt. Allein zwischen Oktober 2014 und Februar 2015 machte „Shiny Flakes“ rund eine Million Umsatz, die Gewinnmarge habe bei über 50 Prozent gelegen. Bitcoins im Wert von 325.000 Euro seien sichergestellt worden.

Der Verdächtige wurde Ende Februar zusammen mit einem 51-jährigen Kurierfahrer, nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein bulgarischer Staatsangehöriger, festgenommen, als letzterer mehrere Kilo „Nachschub“ anlieferte. 320 Kilogramm Drogen wurden zunächst sichergestellt, weitere 40 Kilo im Zuge der weiteren Ermittlungen. Der Marktwert soll 4,1 Millionen Euro betragen. Beim Verdächtigen fanden die Beamten 48.000 Euro Bargeld.

Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz drohte auch den Kunden von „Shiny Flakes“ Strafverfolgung an. Offenbar sei die Seite von vielen Dealern genutzt worden, die den Stoff selbst auf der Straße weiterverkauften.

„Shiny Flakes“ hatte in Konsumentenkreisen einen besonderen Stellenwert: Während fast alle Versandhändler von illegalen Drogen nur über das sogenannte „Darknet“ agierten, verkaufte „Shiny Flakes“ auch über das Clearweb, also über das ganz normale und von jedermann zugängliche Internet. Hinzu kam eine vergleichsweise ansprechende Präsentation der angebotenen Drogen wie Kokain, Speed, Chrystal Meth oder MDMA – nach Angaben der Staatsanwaltschaft „praktisch alles außer Heroin“.

Bezahlt werden konnte allerdings nur mit sogenannten „Bitcoins“, mit denen eine Rückverfolgung der Geldtransfers anonymisiert werden konnte. Der Versand erfolgte schließlich ohne Absenderangabe an eine beliebige Anschrift. „Shiny Flakes“ selbst empfahl, hierfür beispielsweise vorübergehend einen falschen Namen am Briefkasten anzubringen.

12.03.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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