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Kirchenrechtler Woelki nach Razzia angeschlagen

Kirchenrechtler sieht Woelki nach Razzia stark angeschlagen.

Köln – Nach der Razzia im Erzbistum Köln sieht Kirchenrechtler Thomas Schüller Kardinal Rainer Maria Woelki stark angeschlagen. Schüller betonte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass es nun an Woelki selbst läge zu entscheiden, ob er die Reißleine zieht. Denn bislang zeige der Kölner Erzbischof eher ein Verhalten, das darauf hindeute, dass ihm sein persönliches Wohlergehen wichtiger sei als das der Erzdiözese Köln. „Das ist das eigentliche Drama“, so Schüller.

Am Dienstag waren das Erzbischöfliche Haus, das Offizialat und das Generalvikariat durchsucht worden. Laut Schüller sei dies nur möglich, wenn begründete Hinweise auf eine Straftat vorliegen würden. Der Kirchenrechtler wertet diesen Vorgang als „einzigartig“ in Deutschland und als ein Anzeichen dafür, dass die staatlichen Strafverfolgungsbehörden erkennbaren Hinweisen auf eine Straftat nachgehen. Ob Rom darauf reagieren wird, sei jedoch offen.

Nach weltlichen Maßstäben sei der Kölner Kardinal nicht mehr haltbar, meint Schüller. Doch nach kirchlichen Usancen könne es sein, dass Papst Franziskus einen Rücktritt Woelkis als Vorverurteilung deutet und deshalb auf stur stellt. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, kann nicht abschätzen, wann der Papst handeln wird und betont, dass viele Menschen bereits seine Entscheidung im Interesse einer glaubwürdigen deutschen Kirche erwartet hätten. Besonders schwer wiege, dass die gesamte katholische Kirche beschädigt sei. Das zeige auch das neuerliche fatale Signal aus Köln: Dass Aufarbeitung in der Kirche nur gelinge, wenn Staatsanwaltschaften eingreifen.

Für den Salzburger Fundamentaltheologen Gregor Maria Hoff ist Kardinal Woelki „nicht mehr zu halten“. Woelki sei das Gespenst eines katholischen Amtsnimbus, das noch am Lebensfaden päpstlicher Unentschiedenheit hänge und dessen Glaubwürdigkeit verspielt sei. Hoff schätzt die Lage so ein, dass mit der Kölner Razzia der Autoritätsverlust der katholischen Kirche manifest werde und sie im öffentlichen Bewusstsein als kriminelle Vereinigung darstehe. Die Durchsuchungen hatten zum Ziel, Dokumente sicherzustellen, die im Zusammenhang mit Meineid-Vorwürfen gegen Woelki stehen sollen.

27.06.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

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