Berlinale Psychothriller „Dictado“ im Rennen
“Da steckt auch oft sehr viel Schrecken und Horror drin.”.
Berlin – Mit “Dictado” (Childish Games) ist am Samstag der Psychothriller des spanischen Regisseurs Antonio Chavarrias in das Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären der Berlinale gestartet. In dem Film nimmt das kinderlose Paar Daniel und Laura das kleine Mädchen Julia bei sich auf, das bei Daniel alte Kindheitserinnerungen und Schuldgefühle weckt – mit schlimmen Konsequenzen. Als er die Geschichte geschrieben habe, habe er an ein Märchen gedacht, sagte Chavarrias. “Da steckt auch oft sehr viel Schrecken und Horror drin.”
In der Schule des Lehrers Daniel (Juan Diego Botto) taucht plötzlich der psychisch labile Schriftsteller Mario auf. Daniel und Mario wären als Kinder fast Stiefbrüder geworden, weil ihr Vater und ihre Mutter heirateten wollten. Als bei einem mysteriösen Vorfall Marios Schwester Clara ums Leben kam, trennten sich die Wege der Familien aber wieder. Mit Mario kehrt nun plötzlich die Vergangenheit zurück.
Der Schriftsteller bringt sich um, Daniel und seine Frau Laura (Barbara Lennie) nehmen seine kleine Tochter Julia zu sich (Magica Perez). Während Laura das Mädchen sofort ins Herz schließt, macht sie Daniel Angst: Ein nie verarbeitetes Kindheitstrauma kehrt zurück und lässt keine wirkliche Familienidylle aufkommen. Bei einem Ausflug in die Berge kommt es zum dramatischen Showdown.
Chavarrias sagte am Samstag, er habe zeigen wollen: “Auch wo niemand etwas Böses will, kann das Böse ausbrechen, selbst im Paradies. Wir haben alle einen finsteren Kern in uns.” Wenn Ängste und Schuldgefühle aus der Vergangenheit nicht aufgearbeitet würden, könne dies schlimme Folgen haben.
11.02.2012 - dapd / newsburger.de