newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Foto: über dts Nachrichtenagentur

"Symbolpolitik" Polizeigewerkschaft kritisiert Faesers Abschiebepapier

Kritik an Faesers Abschiebepapier von Polizeigewerkschaft.

Berlin – Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Manuel Ostermann, äußert scharfe Kritik am Abschiebe-Diskussionspapier des Bundesinnenministeriums. Im TV-Sender „Welt“ bemängelte Ostermann, dass weiterhin keine stationären Grenzkontrollen vorgesehen seien. Er plädiert dafür, dass Personen ohne Bleibeperspektive direkt an der Grenze zurückgewiesen werden sollten. Zudem moniert er, dass im gesamten Verfahren von der Einreise bis zur Abschiebung fünf verschiedene Behörden involviert sind. Dieser administrative Aufwand sei enorm. Ostermann ist der Ansicht, dass das Diskussionspaket nur wenig bringen werde, wenn diese Probleme nicht angegangen werden. Für ihn handelt es sich um einen Instrumentenkoffer, der zu schwach sei und eher Symbolpolitik darstellt.

Ostermann hält es für verantwortungslos, dass Innenministerin Nancy Faeser keine Grenzkontrollen zulässt. Er fordert, dass die Bundespolizei die gesetzliche Befugnis erhält, um inmitten einer Migrationskrise Lösungsansätze zu finden. Er betont, dass die bisherigen Vorschläge und Symbolpolitik nicht zur Sicherheit beitragen. Die erweiterte Zugangserlaubnis zu Flüchtlingsunterkünften und anderen Liegenschaften erleichtert die Arbeit der Polizei laut Ostermann nicht erheblich. Er bezeichnet dies als Rumdoktern an einem eher schwachen Instrument, das nicht die Ursache bekämpft.

Ostermann weist darauf hin, dass viele Maßnahmen nicht in der Verantwortung der Bundesinnenministerin liegen. Wenn man zentrale Maßnahmen zur Bekämpfung irregulärer Migration und zur Beseitigung administrativer Hemmnisse schaffen möchte, muss über Zuständigkeiten und Kompetenzzentren gesprochen werden. Ostermann betont, dass der Bund sich oft aus der Verantwortung zieht, ob es um administrative Angelegenheiten oder Abschiebehaftplätze geht. Er ist der Meinung, dass die Länder finanzielle Verantwortung tragen müssen.

Auch die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl kritisiert die Pläne. Der flüchtlingspolitische Sprecher Tareq Alaows sagt, dass Debatten über Abschiebungen nicht dazu führen, dass mehr Menschen abgeschoben werden oder Kommunen entlastet werden. Stattdessen werde mit den Menschen, die abgeschoben werden, härter umgegangen. Pro Asyl fordert eine Unterstützung der Kommunen und plädiert dafür, nicht über härtere Abschieberegeln zu diskutieren. Alaows warnt davor, dass Rufen nach Abschiebungen die Positionen der Rechten und die Stimmung gegenüber Geflüchteten im Land nur verstärkt.

04.08.2023 - newsburger.de / Mit Material der dts Nachrichtenagentur.

Weitere Meldungen

Poseck Einigung zur Verschärfung des Waffenrechts nötig

Der hessische Innenminister Roman Poseck von der CDU hat angesichts des Prozessbeginns gegen vermutete Reichsbürger eine Verschärfung des Waffenrechts gefordert und verlangt, dass die Bundesregierung schnell eine Einigung in dieser Angelegenheit findet. ...

Bundeskriminalamt Polizei wirft „Letzter Generation“ 1.200 Straftaten vor

Mitglieder der Protestgruppe "Letzte Generation" sollen in den letzten Jahren laut dem Bundeskriminalamt (BKA) rund 1.200 Straftaten verübt haben, so ein vertrauliches Lagebild. ...

Corona Landgericht weist Klage zu mutmaßlichem Impfschaden ab

Terrorismus Mehrjährige Haftstrafen für „Gruppe S.“

Karlsruhe Legasthenie-Vermerke in Zeugnissen unter Umständen möglich

Justiz Weitere Anklage nach Attacke auf Asylbewerberheim in Saarlouis

Amokalarm Bedrohungslage an Schule in Hamburg

Gesundheit Niederlage für Suizidwillige vor Bundesverwaltungsgericht

Luftfahrt Hamburger Flughafen wegen Geiselnahme weiterhin gesperrt

Polizeimeldung Betrieb am Flughafen Hamburg eingestellt – Großalarm

GdP Unpolitische „Spaßrandale“ schwer zu verhindern

Polizeimeldung Tatverdächtiger nach Tötungsdelikt an schwangerer Frau festgenommen

Nach Angriff in Fitnessstudio Mutmaßlicher IS-Anhänger vor Gericht

NRW Über 3.000 Autodiebstähle im ersten Halbjahr

Verfahren zu Pro-Palästina-Demos Anwaltverein gegen Priorisierung

Fake Niemand bei Berliner Palästinenser-Protest gestorben

Bericht Angeklagter im Brokstedt-Prozess psychisch krank

Kriminalität Razzia gegen „Reichsbürger“ in mehreren Bundesländern

Sachsen Über 500 Ermittlungsverfahren wegen Schleuserkriminalität

Saarlouis Lange Haftstrafe nach Attacke auf Asylbewerberheim

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »